Spielbetrieb ist bis Ende des Jahres gesichert

Neunkirchen · Seit gestern Abend steht fest: Borussia Neunkirchen wird vorerst weiter in der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar spielen. Ursprünglich wollte Insolvenzverwalter Marc Herbert den Spielern in einer Sitzung mitteilen, dass er ihre Gehälter über den 31. August hinaus nicht zahlen kann.

Gerade noch rechtzeitig wurden vom Vorstand aber Bürgschaften für diese Zahlungen und ein Schreiben, das Herbert von der persönlichen Haftbarkeit befreit, vorgelegt. Andernfalls wäre der Insolvenzverwalter nach Paragraph 60 und 61 der Insolvenzordnung bis zum 31. Dezember mit monatlich etwa 30 000 Euro persönlich haftbar gewesen. Alle Spieler hätten dann gemäß Vereinbarung mit Herbert einen Auflösungsvertrag unterzeichnen und den Verein bis zum 31. August verlassen können.

Die Mannschaft von Trainer Michael Petry bleibt vorerst bis Ende Dezember zusammen. Wie es danach aussieht, ist derzeit noch nicht abzuschätzen.

Die nicht öffentliche Sitzung wurde kurzfristig an einen unbekannten Ort verlegt. Nach der 0:1-Niederlage gegen den TuS Koblenz am Dienstagabend wurde Herbert von Borussia-Anhängern beschimpft und beleidigt. Zuvor hatte der Verein spontan und ohne Rücksprache mit Herbert eine Stellungnahme des Insolvenzverwalters zur aktuellen Situation angekündigt. Noch vor der Sitzung widersprach Marc Herbert den jüngsten Darstellungen des Vereinsvorstandes, wonach in "ganz hohem Maße" davon auszugehen sei, dass die drohende Insolvenz abgewendet werden könne. "Wir sind jetzt einen Schritt weiter, aber stehen noch vor einer Reihe von Problemen", sagte Herbert nach der Sitzung. Durch das Vorlegen der genannten Bürgschaften sei lediglich der Spielbetrieb gesichert. Die Umsetzung des Sanierungskonzepts und damit die Abwendung der Insolvenz sei in jedem Falle nicht "in ganz hohem Maße" gesichert.

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