„Haben alle Hausaufgaben gemacht“

Neunkirchen · Im Kampf gegen die Insolvenz gibt es bei Borussia Neunkirchen drei große Aufgaben zu erledigen. Das liege bei Insolvenzverwalter Marc Herbert, heißt es. So langsam geht der Blick auch wieder aufs Sportliche, hier gibt es einen starken Neuzugang.

 Kampf gegen die Insolvenz: Michael Krebs, 2. Vorsitzender der Borussia (links), und Insolvenzverwalter Marc Herbert stehen derzeit im Blickpunkt des Geschehens. Foto: thomas burgardt

Kampf gegen die Insolvenz: Michael Krebs, 2. Vorsitzender der Borussia (links), und Insolvenzverwalter Marc Herbert stehen derzeit im Blickpunkt des Geschehens. Foto: thomas burgardt

Foto: thomas burgardt

Das gängige Bild einer Achterbahnfahrt passt wohl am besten, um die Situation bei Borussia Neunkirchen zu beschreiben. Oft ist damit die Achterbahnfahrt von Gefühlen gemeint - hier geht es wohl eher um die Achterbahnfahrt der Gemengelage. Vor dem Spiel beim FC Arminia Ludwigshafen an diesem Samstag um 15 Uhr war unklar, ob die Borussia bis dahin überhaupt noch eine Mannschaft hat. Wenigstens das hat sich geklärt: Sie hat. Und zwar vorerst bis Ende Dezember 2015. Über diesen Zeitpunkt hinaus kann keine seriöse Prognose erstellt werden. "Um das klarzustellen: Gesichert ist noch gar nichts", sagt Michael Krebs, 2. Vorsitzender des Vereins, mit Blick auf das laufende Insolvenzeröffnungsverfahren.

Krebs hatte Anfang der Woche in einer Pressemitteilung gesagt, er gehe "in ganz hohem Maße" davon aus, dass die Insolvenz abgewendet werden könne. Insolvenzverwalter Marc Herbert war diesbezüglich stets zurückhaltender. "Wir haben noch drei große Aufgaben zu erledigen, die allerdings bei Herrn Herbert liegen. Der Vorstand und das Umfeld der Borussia haben alle Hausaufgaben gemacht", sagt Krebs und zählt auf: "Wir haben die Bürgschaft für die Kosten bis Ende Dezember in Höhe von rund 80 000 Euro vorgelegt und die aufgetauchten Treuhandkonten sind gebucht und belegbar, sodass niemand behaupten kann, es handele sich um Schwarzgeldkonten."

Herbert müsse sich jetzt um die abschließende Aufarbeitung der Bilanz kümmern, die vom Finanzamt testiert und einer Bank für den vorverhandelten Kredit über 80 000 Euro vorgelegt werden muss. Außerdem müsse von Herbert ein Verwendungsnachweis für den Kunstrasenbau im Jahre 2012 erbracht werden, um den Zuschuss der Sportplanungskommission in Höhe von rund 55 000 Euro abrufen zu können. "Zeitnah muss auch ein Vergleich von 50 Prozent mit der Berufsgenossenschaft (BG) geschlossen werden. Genauso, wie es bei anderen Vereinen, die in einer Insolvenz waren, auch der Fall war - zum Beispiel beim FSV Salmrohr", sagt Michael Krebs. Trotz vorangegangener mündlicher Zusage sei die BG bisher nicht von ihrer Forderung von 100 Prozent der Schuldensumme abgerückt. Weil der Insolvenzverwalter alle Gläubiger gleich behandeln muss, führe eine Zusage dieser Forderung das Insolvenzverfahren ad absurdum.

Für Trainer Michael Petry steht wieder das Sportliche im Vordergrund. In Ludwigshafen erwartet er "ein schweres Spiel gegen eine Mannschaft, die ins vordere Drittel gehört. Wir sind auswärts Außenseiter". Schnellstmöglich soll dabei Neuzugang Ruddy M'Passi mitwirken. Der 25-jährige kongolesische Nationalstürmer kommt aus der 4. Liga Frankreichs, ist aber noch nicht spielberechtigt. Petry lobt den Angreifer: "Er kann vorne die Bälle halten und ist schnell. So einer hat uns im Zentrum noch gefehlt. Er ist allerdings noch nicht fit."

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