Spazierfahrt zum Sieg

Sakhir · Sebastian Vettel hat den umstrittenen Großen Preis von Bahrain spielend leicht gewonnen. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister setzte sich vor dem Lotus-Duo Kimi Räikkönen und Romain Grosjean durch.

Sebastian Vettel strahlte nach seiner Spazierfahrt zum Sieg übers ganze Gesicht und verspritzte glücklich auf dem Podest das Rosenwasser. "Ein fantastisches Rennen ohne Fehler, ohne Probleme von Anfang bis zum Ende", sagte der dreimalige Formel-1-Weltmeister nach seinem spielend leichten Triumph beim umstrittenen Großen Preis von Bahrain. "Das ist eine der schönsten Trophäen, die man gewinnen kann", meinte Vettel.

Der Red-Bull-Pilot profitierte bei seinem zweiten Saisonerfolg gestern in Sakhir allerdings auch von einem frühen technischen Problem des Mitfavoriten Fernando Alonso am Heckflügel des Ferrari. Kimi Räikkönen belegte in dem weitgehend unspektakulären Rennen Rang zwei vor seinem Lotus-Teamkollegen Romain Grosjean.

Vettel war in der Steinwüste nur beim Start gegen Pole-Mann Nico Rosberg und Alonso sowie während der ersten vier von 57 Runden ernsthaft gefordert. Dann fuhr er ein einsames Rennen und kam trotz Temperaturen um die 30 Grad nicht ernsthaft ins Schwitzen. "Dieses Jahr haben wir noch einen drauf gesetzt", sagte er nach der problemlosen Wiederholung seines Vorjahreserfolgs.

Immer wieder mahnten ihn die Teamstrategen per Boxenfunk, es angesichts seines dicken Polsters langsamer angehen zu lassen - allerdings lange vergeblich. Erst im letzten Rennviertel nahm Vettel, der zu diesem Zeitpunkt über 25 Sekunden Vorsprung auf seinen nächsten Verfolger hatte, Tempo heraus: "Unser Speed war phänomenal. Wir waren teilweise eine Sekunde schneller als der Rest des Feldes."

Nach vier von 19 Saisonläufen liegt Vettel klar auf WM-Kurs. Der Titelverteidiger hat nun 77 Punkte und damit zehn Zähler Vorsprung vor Räikkönen (67). Der Lotus-Rivale hatte auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit als einziger der Top-Platzierten auf eine Zwei-Stopp-Strategie gesetzt. "Das hat ganz gut geklappt", urteilte der Finne: "Wir haben viele Plätze gutgemacht. Es ist okay gewesen."

Alonso (47) fiel in der Gesamtwertung hinter Lewis Hamilton (50) auf Rang vier zurück. Der spanische Doppel-Champion kam wegen des Defekts nicht über Platz acht hinaus. Für Mark Webber verlief sein Jubiläum enttäuschend. Vettels australischer Teamkollege belegte bei seinem 200. Grand Prix den siebten Rang.

Für Nico Rosberg reichte es trotz seiner überraschenden Pole-Position nur zu Platz neun. Der Mercedes-Pilot konnte die Spitzenposition nur einige Runden verteidigen und fiel dann immer weiter zurück. Vier Boxenstopps kosteten zusätzliche Zeit. "Die Freude ist leider dahin. Heute früh hab ich mich noch gefreut: erster Platz, Pole, das wird was. Das ist sowas von ernüchternd. Grausam", klagte der 27-Jährige.

Adrian Sutil musste derweil den dritten Nuller in Serie hinnehmen. Der Force-India-Pilot startete als Sechster, kam aber nur als 13. ins Ziel. Nico Hülkenberg fuhr ein insgesamt unauffälliges Rennen. Der von Platz 14 gestartete Sauber-Pilot verfehlte als Zwölfter ebenfalls die Punkteränge.

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