Saisonstart an der Oper

Saarbrücken/Sydney. Wenn an diesem Wochenende vor der atemberaubenden Kulisse vor der Oper von Sydney die WM-Serie 2012 der Triathleten beginnt, dann wird Deutschlands Galionsfigur der vergangenen Jahre nur zuschauen: Olympiasieger Jan Frodeno (LAZ Saarbrücken) ist zur Untätigkeit verurteilt, weil er seit mehreren Wochen mit seiner linken Wade hadert

 Vorhang auf zur Triathlon-Weltmeisterschaft heißt es an diesem Wochenende vor malerischer Kulisse an der weltberühmten Oper in Sydney. Foto: ITU/SZ

Vorhang auf zur Triathlon-Weltmeisterschaft heißt es an diesem Wochenende vor malerischer Kulisse an der weltberühmten Oper in Sydney. Foto: ITU/SZ

Saarbrücken/Sydney. Wenn an diesem Wochenende vor der atemberaubenden Kulisse vor der Oper von Sydney die WM-Serie 2012 der Triathleten beginnt, dann wird Deutschlands Galionsfigur der vergangenen Jahre nur zuschauen: Olympiasieger Jan Frodeno (LAZ Saarbrücken) ist zur Untätigkeit verurteilt, weil er seit mehreren Wochen mit seiner linken Wade hadert. Die Probleme sind derart gravierend, dass "Frodo" zurzeit überhaupt nicht laufen kann. Mehrere Ärzte konnten längere Zeit die Ursache seiner Schmerzen nicht feststellen.Jetzt, in der Rehabilitation bei dem renommierten Physiotherapeuten Klaus Eder in Donaustauf (unter anderem deutsche Fußballnationalmannschaft), scheint die Ursache gefunden: der sogenannte "Nervus suralis", ein Nerv im Unterschenkel, ist offenbar für die Probleme verantwortlich. Ein für gestern vorgesehener operativer Eingriff wurde kurzfristig abgesagt. "Dieses Hin und Her, vor und zurück testet alle meine Nerven", gab Frodeno gestern via Twitter einen Einblick in sein Seelenleben.

Trotzdem hat er die Saison noch nicht abgeschrieben und gibt sich kämpferisch, weil er in den beiden anderen Disziplinen Schwimmen und Radfahren sein übliches Trainingspensum absolvieren kann. "Ich bin nicht unfit. Ich bin von daher optimistisch oder mache mir momentan keine Sorgen um Olympia. Ich habe auf jeden Fall bis zum 7. August noch einiges an Zeit", sagt Frodeno, der sein Olympia-Ticket schon in der Tasche hat.

Das hat auch Steffen Justus (Triathlon-Freunde Saarlouis) schon - und der ist im Gegensatz zu Frodeno gesund, munter und in ordentlicher Form, wie sein sechster Platz beim ersten Weltcuprennen des Jahres vor zweieinhalb Wochen im australischen Mooloolaba bewies. Für Justus steht Olympia im Vordergrund - trotzdem peilt er in Sydney einen Platz unter den besten 15 an. Gleiches gilt für Anja Dittmer (Neubrandenburg), die am Saarbrücker Olympiastützpunkt lebt und trainiert und bisher als einzige deutsche Frau für London qualifiziert ist.

"Am Wochenende wird sich zeigen, inwieweit wir in den Trainingslagern richtig gearbeitet haben", sagt Wolfgang Thiel, der Sportdirektor der Deutschen Triathlon-Union (DTU), schraubt aber die Erwartungshaltung nicht zu hoch: "Es ist der Einstieg in die Serie und somit ein erster Fingerzeig. Aber man muss auch sehen, dass unsere Athleten unterschiedliche Aufbauprogramme in ihrer Trainingsarbeit haben, die von der Saisonplanung abhängen."

Auf Einen Blick

Der Triathlon-Weltmeister wird seit einigen Jahren in einer Serie ermittelt, die mehrere Rennen über ein Jahr umfasst. In dieser Saison finden insgesamt acht Rennen statt. Der erste Lauf der sogenannten "World Series" findet am Wochenende im australischen Sydney statt.

Die weiteren Termine sind San Diego (USA, 10. bis 12. Mai), Madrid (Spanien, 26./27. Mai), Kitzbühel (Österreich, 23./24. Juni), Hamburg (21./22. Juli), Stockholm (Schweden, 25./26. August) und Yokohama (Japan, 29./30. September). Das große WM-Finale findet dann am 20. und 21. Oktober im neuseeländischen Auckland statt. Titelverteidiger sind zwei Briten: Helen Jenkins bei den Frauen und Alistair Brownlee bei den Herren. mwe

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort