Revolution im Hallenfußball

Saarbrücken. Eineinhalb Monate vor dem Beginn der Hallensaison im Saarländischen Fußball-Verband (SFV) trifft sich heute der Verbandsvorstand, um eine Grundsatzentscheidung zu treffen

 Die Faszination Hallenfußball geht weiter. Aber wohl nicht für den "fliegenden Torhüter". Er soll sich in der kommenden Masters-Serie nicht mehr am Spielaufbau beteiligen dürfen. Foto: Ruppenthal

Die Faszination Hallenfußball geht weiter. Aber wohl nicht für den "fliegenden Torhüter". Er soll sich in der kommenden Masters-Serie nicht mehr am Spielaufbau beteiligen dürfen. Foto: Ruppenthal

Saarbrücken. Eineinhalb Monate vor dem Beginn der Hallensaison im Saarländischen Fußball-Verband (SFV) trifft sich heute der Verbandsvorstand, um eine Grundsatzentscheidung zu treffen. Wird in der kommenden Hallenmaster-Serie weiterhin mit "fliegendem Torhüter" gespielt - oder wird diese Möglichkeit abgeschafft? "Wir haben in den vergangenen Wochen alle Vereine im Saarland zum dem Thema befragt. Zwei Drittel der Vereine haben sich für eine Abschaffung des ,fliegenden Torhüters' ausgesprochen. Wobei nicht alle der mehr als 400 Vereine antworteten", erklärt Adalbert Strauß, der Spielausschuss-Vorsitzende des SFV.Künftig soll der Torhüter beim Hallenfußball im Strafraum bleiben. Er soll diesen nur zu Abwehrzwecken verlassen dürfen. Ein Spielaufbau mit dem "fliegenden Torhüter" ist verboten. Wird der Torhüter außerhalb des Strafraumes von einem Mitspieler angespielt, gibt es Freistoß. Im Strafraum darf der Torhüter nach wie vor angespielt werden. "Die Tendenz geht klar in die Richtung, dass der ,fliegende Torhüter' abgeschafft wird, aber ich möchte dem Vorstand in seiner Entscheidung in keinem Fall vorgreifen", sagt Strauß.

Die Reaktionen der etablierten Hallenmannschaften sind unterschiedlich. Der dreimalige Masters-Sieger FV Eppelborn, der ohne "fliegenden Torhüter" spielt, stimmte für die Abschaffung: "Ich denke, dass der Hallenfußball mit dem festen Torhüter attraktiver wird. Beim ,fliegenden Torhüter' wurde es meiner Meinung nach zu oft ein taktisches Geplänkel", sagt Trainer Helmut Berg.

Der Rekord-Sieger SV Auersmacher, der vier Mal das Masters gewann - in den beiden vergangenen Jahren mit "fliegendem Torhüter" -, war gegen die Abschaffung. "Es wird viel mehr Zweikämpfe geben und das Verletzungsrisiko wird deutlich ansteigen. Zudem glaube ich, dass den unterklassigen Mannschaften die Chance genommen wird, gegen Saarlandligisten oder Oberligisten zu gewinnen", sagt Trainer Jörn Birster, der seine Meinung mit einem Beispiel untermauert: "Bei unserem Turnier im vergangenen Jahr hat A-Ligist SF Hanweiler mit ,fliegendem Torhüter' gegen Oberligist SVN Zweibrücken 8:3 gewonnen. Ein Riesenspiel, das ohne ,fliegenden Torwart' nicht möglich gewesen wäre. Es werden künftig weniger Tore fallen und es wird unattraktiver."

Saarlandligist SV Mettlach, der das Masters auch schon gewann, war für die Abschaffung. "Grundsätzlich ist es mir egal, ob mit ,fliegendem' oder festem Torhüter gespielt wird. Ob es attraktiver wird, muss man sehen. Die Meinung, dass unterklassige Mannschaften gegen Saarlandligisten oder Oberligisten keine Chance mehr haben werden, teile ich auch", sagt Trainer Ralf Schmitt.

Saarlandligist SV Bübingen qualifizierte sich drei Mal für das Masters - jeweils mit "fliegendem Torhüter". "Vier gegen Vier wird einfach langweiliger. Und es muss zwangsläufig viel mehr Zweikämpfe geben. Beim ,fliegendem Torhüter' gab's viele Strafraumszenen und viele Tore. Ich verstehe nicht, warum man an den Regeln des sehr gut funktionierenden Hallenfußballs etwas ändert", erklärt Trainer Patrick Bähr.

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