Pleite mit "angezogener Handbremse"

Saarbrücken. Die rund 300 Zuschauer im Stadion am Kieselhumes fühlten sich gestern Abend um sieben Monate zurückversetzt. Zum Beginn der Saison in der Frauenfußball-Bundesliga, als eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft des 1. FC Saarbrücken sich erst finden musste

 Die Saarbrückerin Cynthia Uwak (Mitte), hier im Angriff gegen zwei VfL-Spielerinnen, musste später verletzt vom Platz. Foto: Wieck

Die Saarbrückerin Cynthia Uwak (Mitte), hier im Angriff gegen zwei VfL-Spielerinnen, musste später verletzt vom Platz. Foto: Wieck

Saarbrücken. Die rund 300 Zuschauer im Stadion am Kieselhumes fühlten sich gestern Abend um sieben Monate zurückversetzt. Zum Beginn der Saison in der Frauenfußball-Bundesliga, als eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft des 1. FC Saarbrücken sich erst finden musste. Die Unsicherheit, Ideenlosigkeit und Hektik von damals schienen spätestens nach der Winterpause der Vergangenheit anzugehören - bis gestern im Nachholspiel gegen den VfL Wolfsburg. Mit 0:2 verlor der FCS die Partie, in der er als Heim-Team nur selten das Heft in der Hand hielt.

Leid tun konnte einem Saarbrückens Torhüterin Barbara Legrand. Ihr war es zu verdanken, dass das Spiel nicht schon in der ersten Hälfte zum Debakel wurde. Sie vereitelte mehrere hochkarätige Chancen. Doch bei den Gegentoren durch die Ex-Saarbrückerin Selina Wagner (22.) und Rebecca Smith (33.) war sie machtlos. Beide Male wehrte sie den ersten Schuss ab, beide Male fiel der Ball wieder einer Wolfsburgerin vor die Füße.

Saarbrücken kam erst in der zweiten Hälfte zu nennenswerten Chancen, konnte diese aber erneut nicht nutzen. Zu allem Überfluss musste kurz vor der Halbzeit auch noch Stürmerin Cynthia Uwak ausgewechselt werden. Die Nigerianerin, die zu Saisonbeginn zur großen Hoffnungsträgerin des FCS avanciert war, zuletzt aber ihrer Form hinterherlief, erlitt eine schwere Schulterprellung. "Wir haben heute mit angezogener Handbremse gespielt", sagte Trainer Stephan Fröhlich. "So werden wir das nicht schaffen." Denn die Tabellensituation ist prekär. Der FCS und der SC Freiburg haben jetzt gleich viele Spiele, Freiburg auf dem ersten Abstiegsrang hat nur noch einen Punkt Rückstand. Am Sonntag um 11 Uhr gegen den Hamburger SV sollte der FCS deshalb punkten, um sich ein wenig Ruhe zu verschaffen. mast

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