Nächster Schritt zum neuen Stadion

Saarbrücken. Heute treffen sich Vertreter der Stadt Saarbrücken und des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, um über das neue Stadion zu diskutieren. Diskussions-Grundlage ist ein Fragenkatalog, den die Stadt Ende April den Verantwortlichen des FCS zukommen ließ

 Das Saarbrücker Ludwigspark-Stadion soll saniert werden. Die Diskussionen darüber gehen heute weiter. Fotos: Becker & Bredel

Das Saarbrücker Ludwigspark-Stadion soll saniert werden. Die Diskussionen darüber gehen heute weiter. Fotos: Becker & Bredel

Saarbrücken. Heute treffen sich Vertreter der Stadt Saarbrücken und des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken, um über das neue Stadion zu diskutieren. Diskussions-Grundlage ist ein Fragenkatalog, den die Stadt Ende April den Verantwortlichen des FCS zukommen ließ. "Die Antworten sollen eine wesentliche Planungsgrundlage für uns sein", sagt Harald Schindel (Die Linke), Beigeordneter der Stadt Saarbrücken für Soziales, Bürgerdienste, Sicherheit und Sport.Mit welchen Zuschauer- und Sponsoren-Einnahmen rechnet der FCS in den kommenden fünf Jahren? Welches Verhältnis zwischen Sitz- und Stehplätzen wünscht der Verein? Wie viele Logen sollen gebaut werden? Welche Vermarkter-Verträge hat der FCS? Wie soll das "Catering" im Stadion geregelt werden? Wie viel kann der Verein für Unterhalt und Miete des Stadions aufbringen? "Wir brauchen nichts anderes als einen Business-Plan vom Verein für die nächsten fünf Jahre", sagt Schindel. Dass darin Unwägbarkeiten vermerkt sein müssen, dass Geschäft im Fußball mit der Liga-Zugehörigkeit steht und fällt, weiß auch er: "Natürlich lässt sich im Fußball schwer in die Zukunft schauen und rechnen, aber es lassen sich verschiedene Szenarien entwickeln, mit denen wir rechnen könnten."

Dass der FCS dazu alle Verträge offen legen muss, ist Schindel bewusst, "aber wir werden damit ja nicht hausieren gehen". Bei vergleichbaren Projekten wie in Aachen hätte die Alemannia einen Plan über 20 Jahre vorlegen müssen. Schindel betont, dass "die Stadt einfach alles nur auf sichere Füße stellen will", und da sei ein Blick des Kämmerers in die Finanzen des Hauptmieters gerechtfertigt. Das soll natürlich der FCS sein. "Wir gehen davon aus, dass der FCS mit 65 bis 70 Prozent Hauptnutzer des Stadions sein wird", erklärt Schindel. Dazu kämen Großveranstaltungen und die Footballer der Saarland Hurricanes, die das Stadion auch anmieten müssten.

Letztlich will die Stadt wissen, wie viel Miete sie fest einplanen kann, damit "wir nicht wie in Dresden oder Kaiserslautern jedes Jahr im Stadtrat über eine Mietminderung diskutieren müssen. Das wäre nicht im Sinne der Stadt, nicht im Sinne des Steuerzahlers und auch nicht im Sinne des Vereins", sagt Schindel.

FCS-Präsident Paul Borgard, der heute dabei sein wird, erklärte gestern, "dass wir die Fragen der Stadt so gut es geht beantworten werden. Hier und da werden noch ein paar Nachfragen von unserem Schatzmeister Dieter Weller kommen, aber im Großen und Ganzen können wir alles beantworten". Dass die Stadt bis ins letzte Detail informiert sein will, hält er für angemessen. "Genauigkeit geht vor Schnelligkeit", sagt Borgard.

Die Frage der Grob-Finanzierung ist seit März geklärt: 17 Millionen Euro gibt das Land, elf Millionen Euro die Landeshauptstadt Saarbrücken, die das Stadion betreiben soll - so eine Bedingung des Landes. Das Stadion soll 20 000 bis 22 500 Zuschauern Platz bieten. Teile des alten Stadions will die Stadt umbauen, andere Teile sanieren. Wann der Umbau beginnen kann, steht noch nicht fest. Diese Frage ist noch offen - und wird auch heute nicht beantwortet werden. kip

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