Ziemer will Fans Tore schenken

Saarbrücken. Marcel Ziemer sitzt vor dem Saarbrücker Lokal Mingo Due und isst Salat mit Putenstreifen. Einen Tag vor dem Testspiel gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach heute im Ludwigspark-Stadion (18.30 Uhr) ist das der erste Innenstadtbesuch des neuen Stürmers des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken

 FCS-Stürmer Marcel Ziemer wartet auf seinen Salat - er muss abnehmen. Foto: Becker & Bredel

FCS-Stürmer Marcel Ziemer wartet auf seinen Salat - er muss abnehmen. Foto: Becker & Bredel

Saarbrücken. Marcel Ziemer sitzt vor dem Saarbrücker Lokal Mingo Due und isst Salat mit Putenstreifen. Einen Tag vor dem Testspiel gegen Bundesligist Borussia Mönchengladbach heute im Ludwigspark-Stadion (18.30 Uhr) ist das der erste Innenstadtbesuch des neuen Stürmers des Fußball-Drittligisten 1. FC Saarbrücken. "Ich komme jeden Tag von Worms zum Training gefahren", erzählt der 24-jährige Ex-Wehener, "meine Familie lebt da und die ist mir sehr wichtig". Sein ältester Sohn wird nach den Sommerferien eingeschult, der jüngste kommt in den Kindergarten - Argumente, die kurioserweise auch für einen Wechsel zum FCS sprachen: "Ich hätte auch nach Österreich gehen können, aber da wäre meine Familie nicht mit gekommen."Seine erste fußballerische Sternstunde hatte Ziemer am 3. Mai 2006. In seinem ersten Bundesliga-Einsatz traf er für den 1. FC Kaiserslautern zum 2:2 bei Eintracht Frankfurt. "Trainer Wolfgang Wolf hat mich einfach ins Spiel hinein geworfen. Dann mach ich das Tor. Das Gefühl, die Emotionen, ich kann es nicht beschreiben. Ein positives Ausrasten. Mir blieb fast die Luft weg", erinnert sich "Cello", so sein Spitzname, gerne an den Moment, wohl wissend, dass "Lauterer" in Saarbrücken nicht immer gerne gesehen sind: "Ich kenne die Rivalität der beiden Fanlager, aber das stört mich nicht. Am Ende zählt nur die Leistung und der Einsatz. Ich hoffe, ich kann den FCS-Fans viele Tore schenken."

Warum der Stürmer die Trikotnummer 38 trägt, ist eine Familien-Geschichte. "Mein Bruder war früher ein guter Linksfuß. Pfeilschnell, konnte aber keinen Ball stoppen", erzählt Marcel Ziemer mit einem Schmunzeln: "Kurz bevor ich meinen ersten Profi-Vertrag unterschrieben habe, ruft er mich an. Ich soll die 38 nehmen, er habe ein gutes Gefühl dabei. Und er sollte Recht behalten." Neben zwei Erstliga- stehen 64 Zweitliga- (zehn Tore) und 66 Drittliga-Spiele (14 Tore) in seiner Bilanz.

"Marcel hat noch etwas Rückstand, aber er arbeitet auch in Sonderschichten", sagte FCS-Trainer Jürgen Luginger nach dem 1:1 im Testspiel gegen den französischen Zweitligisten FC Metz am vergangenen Samstag in Dillingen, in dem der Neuzugang zwar durchspielte, aber noch keine Akzente setzen konnte. "Ich war sieben Wochen lang zu Hause, bin jetzt erst zwei Wochen im Training. Mit Sicherheit müssen auch noch zwei, drei Kilo runter", gesteht "Cello": "Ich werde alles dafür tun, im ersten Spiel richtig fit zu sein." Für Ziemer ist übrigens sein Ex-Verein SV Wehen der große Titelfavorit, aber auch mit dem FCS hält er eine erfolgreiche Saison für möglich: "Es waren nur sechs Punkte bis Platz drei. Da sieht man, was möglich ist, wenn die Mannschaft zusammen hält."

saarbruecker-zeitung.de/fcs

Hintergrund

Von den bisherigen drei Testspielen konnte Borussia Mänchengladbach zwei gewinnen, darunter ein 5:2 gegen den schottischen Erstligisten FC Aberdeen. Trainer Lucien Favre wird heute gegen den 1. FC Saarbrücken (18.30 Uhr im Ludwigspark-Stadion) vielen Spielern Einsatzzeit geben, ehe es gegen den FC Porto und den FC Sunderland darum geht, die Startelf für den Bundesliga-Auftakt zu finden. "In Saarbrücken wird ein Teil der Spieler anfangen, die gegen Aberdeen nicht von Beginn an gespielt haben. Bei Marco Reus, Havard Nordtveit und Bamba Anderson müssen wir sehen, wie sich ihre Blessuren entwickeln", sagt Favre. Zum Kader gehört auch der Ex-Saarbrücker Patrick Herrmann, der in 37 Bundesliga-Einsätzen vier Tore erzielt hat. cor

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