Kreusers zweitliebster Meister

Saarlouis. Ganz sicher würde es auch diesmal Glückwünsche geben. Vermutlich würde es sogar für einen kleinen Moment so aussehen wie vor zwei Wochen, als Daniel Altmeyer, Spielertrainer des Handball-Regionalligisten HG Saarlouis, seinem Kollegen Berthold Kreuser von den HF Untere Saar zum Sieg gegen den Tabellenführer gratulierte

 Im Hinspiel Ende November sorgte Daniel Altmeyer, der Kapitän der HG Saarlouis (Bildmitte), zehn Sekunden vor Schluss mit seinem Tor für das 32:32-Unentschieden gegen Merzig. Foto: Ruppenthal

Im Hinspiel Ende November sorgte Daniel Altmeyer, der Kapitän der HG Saarlouis (Bildmitte), zehn Sekunden vor Schluss mit seinem Tor für das 32:32-Unentschieden gegen Merzig. Foto: Ruppenthal

Saarlouis. Ganz sicher würde es auch diesmal Glückwünsche geben. Vermutlich würde es sogar für einen kleinen Moment so aussehen wie vor zwei Wochen, als Daniel Altmeyer, Spielertrainer des Handball-Regionalligisten HG Saarlouis, seinem Kollegen Berthold Kreuser von den HF Untere Saar zum Sieg gegen den Tabellenführer gratulierte. Und vielleicht würde er sogar ein kurzes bittersüßes Lächeln auf den Lippen haben. Doch es würde sicher sofort wieder versteinern. Eine Niederlage gegen Merzig hat keinen Platz in Altmeyers Gedankenspielen, und so versucht er, die Emotionen vor dem Spiel niedrig zu halten: "An unserer Situation hat sich ja nichts geändert: wir müssen jedes Spiel gewinnen" - also auch das gegen die Untere Saar. Doch dass es heute Abend (20 Uhr) in der Saarlouiser Stadtgartenhalle ganz sicher nicht vollkommen emotionslos verlaufen wird, liegt nun einmal in der Natur eines Derbys.

Die HF Untere Saar also vielleicht schon wieder als Favoritenschreck, wie vor zwei Wochen, als sie den Saarlouisern mit ihrem Sieg gegen Gensungen überhaupt erst den Sprung auf Platz eins ermöglichten? Kreuser dämpft die Hoffnungen: "In der momentanen Situation ist ein Sieg sehr, sehr unwahrscheinlich. Ich würde sogar sagen, illusorisch." Tiefstapelei? Sicher auch ein bisschen. Aber Kreuser muss neben dem Dauerpatienten Andreas Dörr auch auf Jens Ehrich und Ralf Kreibig verzichten: "Mir fällt der komplette Rückraum aus." Doch Saarlouis weiß aus eigener Erfahrung vom 32:32-Unentschieden im Hinspiel, wie unangenehm Merzig sein kann. Und dass davor auch kein Tabellenführer gefeit ist, konnten die Spieler vor zwei Wochen sehen.

Damals kam es ihnen gelegen - heute könnte es der entscheidende Stolperstein auf dem Weg zum Titel sein. Aber auch wenn Merzig noch Punkte im Kampf um den Klassenerhalt braucht, wird Saarlouis diese nur ungern hergeben. Sollte es am Ende für beide reichen, wäre Kreuser sicher einer der ersten Gratulanten - mit einem verschmitzten Lächeln: "Ich habe immer gesagt, dass wenn Untere Saar nicht Meister wird, dann kann es für mich nur eine Mannschaft geben, die es wird: die HG Saarlouis."

Die HG Saarlouis weist darauf hin, dass es nur noch wenige Restkarten gibt. Die Verantwortlichen wollen eine Zusatztribüne aufbauen, so dass etwa 2000 Zuschauer Platz finden. Eine frühzeitige Anreise wegen des großen Zuschauerandrangs ist zu empfehlen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort