Heute lüftet der Bundestrainer den Schleier in der Kapitäns-Frage

Frankfurt. Die wochenlang schwelende Kapitäns-Frage ist entschieden. Fußball-Bundestrainer Joachim Löw (Foto: dpa) will die Debatte um die Spielführer-Binde von nun an in den Hintergrund rücken - um einen Fehlstart des Weltmeisterschafts-Dritten in die Europameisterschafts-Qualifikation zu vermeiden

Frankfurt. Die wochenlang schwelende Kapitäns-Frage ist entschieden. Fußball-Bundestrainer Joachim Löw (Foto: dpa) will die Debatte um die Spielführer-Binde von nun an in den Hintergrund rücken - um einen Fehlstart des Weltmeisterschafts-Dritten in die Europameisterschafts-Qualifikation zu vermeiden. Mit dem ersten Training gestern stimmte er sein Personal auf den Qualifikations-Auftakt am Freitag in Belgien (20.45 Uhr/ZDF) ein. Für heute hat er sein Kapitäns-Votum pro Michael Ballack und/oder Philipp Lahm angekündigt. "Ich weiß, wie es ausgeht", erklärte Manager Oliver Bierhoff beim Treff des 21 Spieler umfassenden Aufgebotes ohne den 98-maligen Nationalspieler Ballack. Vor der Öffentlichkeit wollte Löw zunächst die Akteure über seine Entscheidungen informieren. "Wichtig ist jetzt, dass Jogi mit der Mannschaft spricht, mit dem Mannschaftsrat und den Betroffenen", sagte Bierhoff - und forderte ein Ende der Diskussionen: "Damit dann auch wieder der Fokus auf dem Spiel liegt." Vieles deutet auf eine Lösung mit mehreren Führungsspielern hin. Sowohl der langjährige "Capitano" Ballack als auch WM-Kapitän Lahm hatten ihren Anspruch deutlich formuliert. Einen "alleinigen Leitwolf, der durch die Kapitäns-Binde bestimmt wird", werde es nicht mehr geben, verriet der ehemalige Nationalmannschafts-Kapitän Bierhoff. "Die WM hat gezeigt, dass wir die Verantwortung auf mehrere Schultern übertragen müssen. Man hat auch gesehen, einer allein kann es nicht. Es sind viele Chefs auf dem Platz gefragt", verdeutlichte Bierhoff die Vorstellungen der sportlichen Leitung. Obwohl Löw auf den 33-jährigen Ballack nach dessen langer Verletzungspause aus Fitness-Gründen für die EM-Ausscheidungsspiele in Brüssel gegen Belgien und vier Tage später in Köln gegen Aserbaidschan verzichtet, will der gelassen wirkende Bundestrainer das Tauziehen um die Spielführer-Binde nicht bis zu einer möglichen Rückkehr des Mittelfeldspielers verlängern. "Jetzt werden wir uns auf die beiden Spiele vorbereiten", unterstrich er seine Priorität. Fehlende Konzentration könnte die Gefahr eines Fehlstarts in die Qualifikation gegen die unbequemen Belgier im Stadion "Roi Baudouin" von Brüssel erhöhen.Torhüter Manuel Neuer sagte zur anstehenden Kapitäns-Entscheidung: "Wir sind gespannt. Es ist schon wichtig." Schnell schloss der Schalker noch an: "Letztlich ist es aber egal, wer von beiden Spielern Kapitän ist. Jeder von ihnen wird Verantwortung auf dem Platz übernehmen." Bedeutender ist für Neuer, wie Löw die von ihm überraschend eröffnete Torwart-Debatte beendet. "Ich würde mich freuen, wenn ich spielen würde", erklärte der 24-Jährige zur Nummer-eins-Frage, die durch die Rückkehr des Leverkuseners René Adler neuen Schub erhält. Dritter Konkurrent im Bunde ist Tim Wiese von Werder Bremen. dpa

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