"Die Hauswände helfen"

Saarbrücken. "In Weißrussland sagen wir: Die Hauswände helfen", erzählt Olga Konon, Badminton-Spielerin vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim, und lacht, "und ich fühle mich sehr heimisch hier"

Saarbrücken. "In Weißrussland sagen wir: Die Hauswände helfen", erzählt Olga Konon, Badminton-Spielerin vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim, und lacht, "und ich fühle mich sehr heimisch hier". Gute Voraussetzungen also für die 20-Jährige, die seit zwei Jahren am Olympiastützpunkt in Saarbrücken lebt und trainiert, wenn sie in "ihrem" Saarbrücken bei den Bitburger Open mitmischen wird.Der Badminton-Weltverband hat die Veranstaltung in der Saarlandhalle, die heute mit dem Hauptfeld beginnt, bis zum Jahr 2013 erstmals in die Gold-Kategorie erhoben, das Preisgeld steigt von 50 000 auf 120 000 US-Dollar. "Schon seit Jahren bestand im Weltverband die Diskussion, uns in diesen Status zu erheben. Wir wissen: Die Super-Series ist die Krone des Badminton-Sports mit einem Preisgeld von 200 000 US-Dollar. Aber dieser Schritt war uns zu groß", erklärt Veranstaltungsleiter Frank Liedke. Den etwas kleineren Schritt unterstützt das Saarland. "Aus dem saarländischen Sportkalender sind die Bitburger Open nicht mehr wegzudenken", findet Sportministerin Annegret Kramp-Karrenbauer, "sportlich hat sich das Saarland einen Namen gemacht, und die Bitburger Open sind seit Jahren ein fester Punkt dabei".

Die Veranstaltung wird dabei zum vorerst letzten Mal in der Saarlandhalle ausgerichtet. Ab dem kommenden Jahr sollen die Bitburger Open in der neuen Multifunktions-Sporthalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule ausgetragen werden. Diese hat nämlich eine Hallenhöhe von zwölf Metern, die eigentlich für ein Grand-Prix-Gold-Turnier vorgeschrieben sind - die Saarlandhalle ist nur neun Meter hoch. "Dafür haben wir beim Weltverband einen Antrag eingereicht", sagt Liedke, "die neue Halle an der Sportschule ist außerdem technisch auf dem neuesten Stand".

Doch das Turnier verabschiedet sich aus der alten Halle mit einem Teilnehmerfeld, das sich sehen lassen kann. Durch die Weltmeisterschaften in Paris, die am Sonntag zu Ende gegangen sind, beschlossen einige Spitzenspieler, nach der WM auch die Bitburger Open zu melden. "Wenn ich das Feld mit dem letzten Jahr vergleiche, ist das eine deutliche Entwicklung nach oben", sagt Liedke.

Neben den BCB-Hoffnungsträgern wie Olga Konon, Marcel Reuter oder Michael Fuchs "ist sogar China erstmals mit einem großen Kader da", freut sich der Veranstaltungsleiter, "der Zuschauer will eben den Vergleich zwischen Europa und Asien sehen". Einige davon, so wie die alten und neuen Weltmeister im Herrendoppel, die Chinesen Cai Yun und Fu Haifeng , haben allerdings kurzfristig abgesagt (siehe Infokasten). Trotzdem hofft Liedke auf bis zu 6000 Badminton-Fans.

Die Medien-Resonanz sieht positiv aus: Das ZDF und der japanische Fernsehsender Fuji Television haben sich angekündigt. "Es ist ganz entscheidend, ob ein Deutscher im Finale steht. Dann ist das Interesse bei den Zuschauern noch größer", weiß Veranstaltungsleiter Liedke. "Wenn es dann noch ein Saarländer oder ein im Saarland Lebender sein sollte, ist es gleich doppelt so hoch." Ganz so, wie Olga Konon eben sagt: Die Hauswände helfen.

Auf Einen Blick

Wenn heute bei den Bitburger Open die Spiele im Hauptfeld beginnen, fehlen einige prominente Namen, die ihr Kommen zugesagt haben, dann aber noch kurzfristig ihre Teilnahme zurückgezogen haben. Besonders stark betroffen ist das Damendoppel. Da haben die topgesetzten Jenny Wallwork/Gabrielle White (England), Samantha Barning/Eefje Muskens (Niederlande, Setzplatz vier) und die starken Däninnen Lena Frier Kristiansen/Marie Roepke abgesagt. Besonders schade: Zurückgezogen hat auch das chinesische Duo Xiaoli Wang/Yang Yu. Yang wurde am Sonntag Weltmeisterin im Doppel - mit einem Finalsieg über Wang.Im Herreneinzel sagten mit Brice Leverdez (Frankreich) und Przemyslaw Wacha (Polen) zwei gesetzte Spieler ab, im Herrendoppel zogen die an vier gesetzten Dänen Mikkel Elbjoern/Christian John Skovgaard zurück. mwe

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