Ein Spiel für die Vorfreude

Augsburg. Die Werbemaschinerie für die WM 2011 in Deutschland läuft längst auf Hochtouren, nun soll das Duell der Superlative zwischen dem Welt- und Europameister und der zweiten Frauenfußball-Großmacht USA als weiterer Appetitanreger dienen

Augsburg. Die Werbemaschinerie für die WM 2011 in Deutschland läuft längst auf Hochtouren, nun soll das Duell der Superlative zwischen dem Welt- und Europameister und der zweiten Frauenfußball-Großmacht USA als weiterer Appetitanreger dienen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hofft, dass die Partie heute (18 Uhr/ARD) in Augsburg das in 604 Tagen beginnende Turnier weiter in das Bewusstsein der Bevölkerung rückt. "Schon mehr als 50 Prozent der Deutschen wissen laut Umfragen, dass bei uns in zwei Jahren eine Frauen-WM stattfindet. Das ist klasse, aber natürlich wollen wir den Bekanntheitsgrad noch steigern", betonte Steffi Jones, Präsidentin des WM-Organisationskomitees.

Nicht zufällig fällt in der Halbzeitpause des Länderspiel-Klassikers in der mit 28 367 Fans erstmals ausverkauften impuls arena der Startschuss für den WM-Kartenverkauf. Dann wird Jones das Bestellformular auf der Internetseite des Weltverbandes Fifa (www.fifa.com/deutschland2011) offiziell freischalten. Vor dem Anpfiff steigt ein "WM-Countdown" mit rund 400 Gästen, darunter der neue US-Botschafter Philip D. Murphy, die zweimalige Weltfußballerin Mia Hamm und Weltmeister Karl-Heinz Riedle.

Um den Besuch der deutschen WM-Spiele sorgt man sich beim DFB nicht. Unkalkulierbar ist aber, wie groß die Begeisterung für die Partien ohne Beteiligung der Elf von Silvia Neid sein wird. "Wir streben eine Stadion-Auslastung von 80 Prozent an. Das ist ein ambitioniertes Ziel", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach. Das Zugpferd ist und bleibt das DFB-Team, das 49 Tage nach dem Gewinn des siebten EM-Titels in Finnland nun vom zweimaligen Weltmeister USA (1991/1999) geprüft wird. "Die WM-Vorbereitung läuft bereits jetzt. Das Spiel ist der erste Härtetest", meinte Trainerin Neid, die gegen den Weltranglisten-Ersten und dreimaligen Olympiasieger ausschließlich auf Europameisterinnen setzt. Es fehlen nur die Münchnerin Melanie Behringer (Fersenentzündung) und die am Knie operierte Ariane Hingst vom 1. FFC Frankfurt.

Besonders motiviert ist Simone Laudehr, eine von drei Akteurinnen mit bayrischen Wurzeln. "Für mich ist es ein Heimspiel. Ich weiß, dass einige Augen auf mich gerichtet sein werden", sagte die in Regensburg geborene Offensivkraft, die seit Jahren für den FCR Duisburg spielt. Gleichwohl hat die 23-Jährige ihre "Mir-san-mir-Mentalität" nicht verloren. "Die habe ich schon noch drin", räumt sie ein. "Ich bin sehr selbstbewusst, aber durchaus auch selbstkritisch." Gegen die USA werde es einen "knallharten Kampf" geben, kündigte sie an: "Es treffen zwei Weltmächte des Frauenfußballs aufeinander. Das wird ein hartes Stück Arbeit. Aber die kochen auch nur mit Wasser." Auch US-Trainerin Pia Sundhage erwartet ein "Duell auf hohem Niveau". Die Schwedin übernahm das Team 2007 und ist wie die Kollegin Neid bereits fokussiert auf die WM-Qualifikation. "Wir streben eine Stadion-

Auslastung von 80 Prozent an. Das ist ein ambitioniertes Ziel."

DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach

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