Ein fast perfekter Sonntag

Saarbrücken. Ein Schlag, ein Jubelschrei, ein Kniefall - Ingo Kindervater ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Der mit bald 34 Jahren aktuell dienstälteste deutsche Badminton-Nationalspieler vom Olympiastützpunkt in Saarbrücken (BC Beuel) und sein Partner Johannes Schöttler vom 1

 Bischmisheims Johannes Schöttler (links) und Ingo Kindervater vom BC Beuel zeigten während der kompletten Woche in Saarbrücken keinerlei Schwächephasen und sicherten sich verdient den Titel im Herrendoppel. Fotos: Sven Heise

Bischmisheims Johannes Schöttler (links) und Ingo Kindervater vom BC Beuel zeigten während der kompletten Woche in Saarbrücken keinerlei Schwächephasen und sicherten sich verdient den Titel im Herrendoppel. Fotos: Sven Heise

Saarbrücken. Ein Schlag, ein Jubelschrei, ein Kniefall - Ingo Kindervater ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Der mit bald 34 Jahren aktuell dienstälteste deutsche Badminton-Nationalspieler vom Olympiastützpunkt in Saarbrücken (BC Beuel) und sein Partner Johannes Schöttler vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim hatten gerade das Finale bei den Bitburger Badminton Open in der Saarbrücker Saarlandhalle gewonnen. 21:15, 21:11 gegen das englische Duo Chris Langridge und Peter Mills - einer der größten Erfolge in der Karriere der beiden, die sich mit ihrem Sieg vermutlich unter die besten 15 der Weltrangliste schieben werden."Ich wollte hier unbedingt gewinnen", freute sich der überglückliche Lokalmatador Schöttler, "ich bin froh, dass es jetzt, nachdem ich ja schon zweimal im Finale stand, im dritten Anlauf endlich geklappt hat." Kindervater, der Anfang der Woche zumindest mit dem Erreichen des Finals spekuliert hatte, sagte: "Nach dem ersten Satz wussten wir schon, wo es hingeht." Seinen Jubel erklärte er mit einem Lächeln wie folgt: "Ich bin ohnehin so ein Kniefall-Typ beim Matchball. Da fällt dann einfach alles ab."

Den Grundstein für ihren Sieg hatten die beiden am Samstag im Halbfinale gelegt, als sie die beiden Engländer Chris Adcock und Andrew Ellis in einem hochdramatischen Spiel mit 17:21, 21:17, 21:19 besiegten und sich damit für die Viertelfinal-Niederlage gegen die beiden bei der EM im April revanchierten.

Der Sieg im Herrendoppel war der Höhepunkt aus saarländischer Sicht - für das Glanzlicht des Tages sorgte aber Juliane Schenk. Die Weltranglisten-Sechste befindet sich derzeit in fantastischer Verfassung. Das bewies sie auch im Finale des Dameneinzels gegen die Niederländerin Jie Yao, das mit 58 Minuten das längste Spiel des Tages war und die gut 1500 Zuschauer mehrfach zu Begeisterungsstürmen hinriss. Zwei Matchbälle musste Schenk abwehren, ehe sie mit 21:10, 15:21, 25:23 gewann. "Der Nervenkitzel am Ende des dritten Satzes hat es ausgemacht. Das war hochklassig", sagte Schenk.

Mit Marc Zwiebler und dem Damendoppel Birgit Michels/Johanna Goliszewski standen noch weitere Deutsche in den Finals, verloren aber ihre Spiele. Zufrieden durften die Deutschen aber trotzdem sein mit der Bilanz, wie Martin Kranitz, der Sportdirektor des Deutschen Badminton-Verbandes, bestätigte: "Das kann sich wirklich sehen lassen."

Auf Einen Blick

Die Ergebnisse der Bitburger Badminton Open:

Herreneinzel: Tien Chen Chou (Chinese Taipei) - Marc Zwiebler 21:19, 21:12.

Dameneinzel: Juliane Schenk - Jie Yao (Niederlande) 21:10, 15:21, 25:23.

Herrendoppel: Ingo Kindervater/Johannes Schöttler - Chris Langridge/Peter Mills (England) 21:15, 21:11.

Damendoppel: Wang Rong/Zhang Zhibo (Macau) - Birgit Michels/Johanna Goliszewski 21:15, 21:13.

 Europameister Marc Zwiebler verlor das Finale gegen Tien Chen Chou aus Taiwan.

Europameister Marc Zwiebler verlor das Finale gegen Tien Chen Chou aus Taiwan.

Mixed: Anders Kristiansen/Julie Houmann (Dänemark) - Robert Mateusiak/Nadiezda Zieba (Polen) 21:11, 21:16. aub

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort