Erst Tiefschlaf, dann nicht getroffen

Rostock. 845 Kilometer sind es von Rostock nach Saarbrücken. Über elf Stunden brauchte der Mannschaftsbus für die Rückfahrt - eine lange Zeit, um sich die Frage zu beantworten, warum der 1. FC Saarbrücken bei Hansa Rostock einfach nicht gewinnen kann. Denn am 16. Spieltag der 3

 Der frühere FCS-Spieler Sebastian Pelzer (vorne), heute Kapitän von Hansa Rostock, kämpft hier mit Saarbrückens Stürmer Marcel Ziemer um den Ball. Foto: Andy Bünning

Der frühere FCS-Spieler Sebastian Pelzer (vorne), heute Kapitän von Hansa Rostock, kämpft hier mit Saarbrückens Stürmer Marcel Ziemer um den Ball. Foto: Andy Bünning

Rostock. 845 Kilometer sind es von Rostock nach Saarbrücken. Über elf Stunden brauchte der Mannschaftsbus für die Rückfahrt - eine lange Zeit, um sich die Frage zu beantworten, warum der 1. FC Saarbrücken bei Hansa Rostock einfach nicht gewinnen kann. Denn am 16. Spieltag der 3. Fußball-Liga unterlagen die Saarländer vor 9000 Zuschauern in der DKB-Arena mit 0:2 (0:2) - die fünfte Niederlage beim fünften Auftritt an der Ostsee. "Wir waren zu weit von den Gegnern weg", sagte FCS-Trainer Jürgen Luginger, "wir haben die erste Hälfte förmlich verschlafen."

Zwei Chancen, zwei Tore

Rostock bewies im ersten Durchgang eine geradezu beängstigende Effektivität: zwei Chancen, zwei Tore. Der erste Treffer fiel nach 16 Minuten. Auf der rechten Seite konnte Christian Eggert den Rostocker Michael Blum nicht am Flanken hindern, Tim Kruse verlängerte unabsichtlich zu Tom Weilandt. Von Tim Stegerer allein gelassen, ließ Weilandt FCS-Torhüter Michael Müller keine Abwehrchance.

Auch beim zweiten Hansa-Treffer hatte die Nummer eins des FCS keine Chance. Diesmal ließ Nico Jüllich Johan Plat gewähren, der bedankte sich mit einem Lupfer über Müller zum 2:0 (35.). Luginger reagierte und nahm zur Pause die schwachen Stegerer und Eggert vom Platz. Lukas Kohler rückte auf die linke Abwehrseite, weil Kevin Maek und Manuel Stiefler im Mittelfeld für mehr Offensiv-Aktionen sorgen sollten. Das gelang zunächst gut - vor allem mit Stiefler konnten die Gastgeber überhaupt nichts anfangen. Drei Minuten im Spiel bediente er im Zusammenspiel mit Marcel Ziemer den Spielmacher Sven Sökler, dessen Schuss knapp vorbei ging. Dann brachte Marius Laux eine Jüllich-Flanke nicht im kurzen Eck unter (50.). 120 Sekunden später rettete Hansa-Torwart Kevin Müller glänzend gegen Stiefler, weitere fünf Zeigerumdrehungen später traf Ziemer nur das Außennetz.

Anschlusstreffer fällt nicht

Der FCS war nahe dran am Anschlusstreffer, machte ihn aber nicht. "Wir müssen einen reinmachen. Dann bekommen wir Aufwind", sagte Kevin Maek, der auf der Rückfahrt seinen 24. Geburtstag nicht wirklich feiern konnte. "Wir hätten das Spiel direkt nach der Pause drehen können", war sich auch Stiefler sicher, "aber mit zunehmender Spielzeit wurde es immer schwerer. Rostock wurde wieder sicherer."

15 richtig starke Minuten genügten dem FCS nicht, um Rostock in Verlegenheit zu bringen. Am Ende musste man froh sein, dass Blum (70., 71.) sowie Plat (73.) das Ergebnis nicht weiter in die Höhe schraubten. Die Antwort auf die Eingangsfrage lautet dennoch: Saarbrücken verlor diesmal in Rostock, weil die Gastgeber in der Chancenverwertung einfach eine Klasse besser waren.

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