Duell um das „Titelchenchenchen“

Wolfsburg · Bayern München will sich im Supercup-Duell an diesem Samstag beim VfL Wolfsburg (20.30 Uhr/ZDF) den ersten Titel der Saison sichern. Für Trainer Pep Guardiola könnte es die letzte Chance auf den Supercup-Gewinn sein. Der Spanier lässt seine Zukunft weiterhin offen.

Platzhirsch gegen Herausforderer, Pep Guardiola gegen Dieter Hecking : Auch wenn das Duell Arturo Vidal gegen Kevin de Bruyne möglicherweise ausfällt und es im Supercup an diesem Samstag für Rekordmeister FC Bayern München laut Sportvorstand Matthias Sammer nur um ein "Titelchenchenchen" geht, will der Meister im Spiel beim DFB-Pokalsieger VfL Wolfsburg (20.30 Uhr/ZDF ) zu Saisonbeginn gleich einmal ein deutliches Zeichen setzen.

"Klar wollen wir den Supercup. Da müssen wir angreifen. Wir haben die letzten zwei Mal verloren - aller guten Dinge sind in dem Fall nicht drei", sagte Sammer. Die vergangenen beiden Supercup-Duelle hatte der FC Bayern jeweils gegen Borussia Dortmund verloren. Auch Trainer Guardiola machte klar, "dass ich diesen Titel gewinnen will", wohl wissend, dass bei einer Niederlage die Stimmung in München schnell kippen kann.

Für Guardiola könnte es die letzte Chance auf den deutschen Supercup sein. Noch immer ist seine Zukunft ungeklärt. Am Freitag wies der 44-Jährige immerhin Spekulationen, wonach er den Rekordmeister 2016 verlassen wird, zurück: "Ich sage es zum ersten und letzten Mal: Ich habe mich noch nicht entschieden. Ich habe kein Angebot von einem anderen Verein."

Der Druck auf den Spanier ist so oder so massiv. Die deutsche Meisterschaft dürfte diesmal zu wenig sein. Von Guardiola wird, auch wenn die Münchner dies öffentlich bestreiten, der Triumph in der Champions League erwartet. Zumal er selbst gespürt hat, "dass das Halbfinale nicht genug ist".

Arjen Robben ist wieder fit. Ob der von Juventus Turin gekommene Arturo Vidal seine Bayern-Premiere feiert, ließ Guardiola am Freitag offen. Gegner Wolfsburg bangt um den Einsatz von de Bruyne. Deutschlands Fußballer des Jahres war am Donnerstag im Training vom Platz gehumpelt. Es sehe "nicht so gut aus", meinte Trainer Hecking.

Wie auch immer: Der VfL Wolfsburg will den neunten Sieg des FC Bayern München bei der 15. Austragung des Supercups verhindern. "Bayern ist genau der richtige Gradmesser für uns", sagte Max Kruse, Neuzugang von Borussia Mönchengladbach , selbstbewusst. "Wir werden den Münchnern Paroli bieten", kündigte auch Hecking, der frisch gekürte Trainer des Jahres, an.

Dass es aus München einige Sticheleien in Richtung Wolfsburg gab, will VfL-Manager Klaus Allofs nicht überbewerten. "Es ist wichtig, dass es nicht persönlich wird, ansonsten gehört so ein bisschen Säbelrasseln dazu", sagte er. Bayern München habe den "Vize" auch zuvor schon ernst genommen, fügte Allofs an: "Angst müssen sie aber keine haben. Ihre Vormachtstellung ist so ausgeprägt, dass sie sich keine Gedanken machen müssen." Die Münchner seien "in den nächsten Jahren immer Top-Favorit. Das heißt aber nicht, dass wir es mit dem Titel nicht jedes Mal versuchen wollen".

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