Aufstieg oder Pleite: Dresden zittert mehr als Osnabrück

Osnabrück. Drittligist Dynamo Dresden steht am Scheideweg. Scheitert der ostdeutsche Fußball-Traditionsclub in der Relegation beim Zweitligisten VfL Osnabrück heute (20.30 Uhr/Nord 3), droht das Aus. Dynamo benötigt Bürgschaften für zwei Millionen Euro, wenn der Aufstieg nicht gelingt

Osnabrück. Drittligist Dynamo Dresden steht am Scheideweg. Scheitert der ostdeutsche Fußball-Traditionsclub in der Relegation beim Zweitligisten VfL Osnabrück heute (20.30 Uhr/Nord 3), droht das Aus. Dynamo benötigt Bürgschaften für zwei Millionen Euro, wenn der Aufstieg nicht gelingt. "Wenn wir dann keine Unterstützung von der Stadt oder den städtischen Unternehmen erhalten, ist die Situation aussichtslos", sagte Geschäftsführer Volker Oppitz.Im Falle des Aufstiegs bekäme der achtmalige DDR-Meister, der bis 1995 in der Bundesliga spielte, mehr TV-Geld, benötigte wegen der steigenden Kosten aber trotzdem eine Bürgschaft von 800 000 Euro. Entsprechend groß ist der Druck auf die Mannschaft. Trainer Ralf Loose (Foto: dpa) sagt aber: "Wir brauchen nicht mehr ein Wunder, sondern nur noch einen Sieg." Er hofft, dass "bei den wenigen Chancen, die sich uns bieten werden, die Spieler kaltschnäuzig im Abschluss sind".

Nicht ganz so dramatisch wie in Dresden sieht es für den niedersächsischen Fahrstuhl-Club aus, dem nach dem 1:1 im Hinspiel ein 0:0 zum Klassenverbleib reicht. "Wir sollten uns davor hüten, auf 0:0 zu spielen", warnte jedoch VfL-Torhüter Tino Berbig. Der Ex-Dresdener, im Hinspiel bester Osnabrücker, erklärte: "Das ist viel zu gefährlich." Berbig hat nicht vergessen, dass Dynamo die bessere Mannschaft war und die größeren Chancen hatte.

Auch VfL-Teamchef Joe Enochs mahnte, dass es fahrlässig sei, "sich hinten reinzustellen und auf Konter zu warten". Er kündigte an: "Wir werden nach vorne spielen." Klappt das Konzept, wären die Niedersachsen der erste Zweitligist, der bei der dritten Auflage der Relegation den Klassenverbleib schafft.

Vor zwei Jahren scheiterte Osnabrück in den Relegationsspielen mit zwei 0:1-Niederlagen am SC Paderborn. Den finanziellen Kollaps verhinderte der VfL anschließend nur mit Mühe, sanierte sich vor allem dank einiger Überraschungen im DFB-Pokal. Der vierte Abstieg seit 2001 würde bei den Niedersachsen nun aber erneut harte Einschnitte erfordern. dpa

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