In Saarbrücken rollen die Bagger

Saarbrücken. Die Bagger kommen zum 1. FC Saarbrücken - aber nicht für den Umbau des Ludwigsparkstadions: Der Hartplatz zwischen FC-Sportfeld und Saarlandhalle wird in einen Kunstrasenplatz umgebaut

 Der Hartplatz im Sportfeld wird in einen Kunstrasenplatz umgebaut. "Wir müssen Stück für Stück die Bedingungen der Jugendförderung verbessern", sagt Harald Ebertz, Vize-Präsident des FCS. Foto: Dietze

Der Hartplatz im Sportfeld wird in einen Kunstrasenplatz umgebaut. "Wir müssen Stück für Stück die Bedingungen der Jugendförderung verbessern", sagt Harald Ebertz, Vize-Präsident des FCS. Foto: Dietze

Saarbrücken. Die Bagger kommen zum 1. FC Saarbrücken - aber nicht für den Umbau des Ludwigsparkstadions: Der Hartplatz zwischen FC-Sportfeld und Saarlandhalle wird in einen Kunstrasenplatz umgebaut. Die Maßnahme, unterstützt von Sportplanungskommission, Stadt und Land, ist ein Schritt auf dem Weg zum Nachwuchsleistungszentrum, das der Deutschen Fußball-Bund (DFB) bisher nur Erst- und Zweitligisten vorgeschreibt. "Jetzt fehlt neben anderem noch die Personalisierung mit einem hauptamtlichen Nachwuchskoordinator. Das komplette Paket würde uns aber jährlich 200 000 Euro zusätzlich kosten", sagt FCS-Vize-Präsident Harald Ebertz: "Wir müssen Stück für Stück die Bedingungen der Jugendförderung verbessern, bis wir alle Auflagen erfüllen."Mit der Anerkennung als Leistungszentrum wären Verträge mit Jugendspielern "verbands- und arbeitsrechtlich bindend", erklärt Ebertz. Ein Wechsel wäre dann nur möglich, wenn Geld fließt. "Bislang konnten wir die Jungs nicht halten, wenn Anfragen von Vereinen der 1. und 2. Liga kamen", sagt Sportdirektor Dieter Ferner, "hier müsste der DFB ein Auge drauf werfen. Die Spieler können gehen, ohne dass eine Ausbildungsvergütung gezahlt wird. Das ist nicht in Ordnung".

24 Jugendspieler haben den FCS in den vergangenen Jahren der Perspektive wegen verlassen. "Erfolgreiche schulisch-berufliche Abschlüsse parallel zu sportlichen Karriereschritten" sind laut DFB Vorzüge der Leistungszentren. Patrick Herrmann hat es über das von Borussia Mönchengladbach zum Erstliga-Spieler gebracht. "Er gilt immer als Vorzeigebeispiel. Wie viele auf der Strecke bleiben, sieht niemand", sagt Ferner, "Bayer Leverkusen etwa ist von dem Konzept, bundesweit zu sichten, wieder abgegangen. Die holen nur noch Spieler aus der Region". Beim FCS würden sich zwar auch Jugendspieler aus ganz Deutschland melden. Doch wegen des fehlenden Leistungszentrums und damit verbundener ganztägiger Betreuung würden viele Anfragen ins Leere laufen.

Die A-Junioren des FCS stehen vor dem Gewinn der Regionalliga-Meisterschaft und stehen im Saarlandpokal-Finale morgen, 19 Uhr, in Bosen gegen die JFG Schaumberg-Prims. Die B-Jugend steht ebenfalls im Pokalfinale - am Donnerstag, 18.30 Uhr in Bliesransbach gegen die SV Elversberg - und ist bereits für die Aufstiegsspiele zur Bundesliga qualifiziert. Das Hinspiel gegen den Hessen-Meister findet am 11. Juni im FC-Sportfeld statt.

B-Jugendtrainer Jörg Schampel sagt: "Der FCS muss schnell mit A- und B-Jugend in die Bundesliga, das macht es leichter, die Jungs zu halten." Das ist bei Joshua Mees nicht gelungen, er geht zu 1899 Hoffenheim - bislang der einzige Jugendspieler, der den FCS nach der Saison verlassen wird. A-Jugendtrainer Bernd Rohrbacher wird zwei Spieler abgeben - an den Drittliga-Kader: Abdul Kizmaz und Johannes Wurtz. "Dazu kommen Philipp Hoffmann und Tim Christiansen, die in die zweite Mannschaft in die Oberliga wechseln", sagt Rohrbacher. Gehen oder bleiben - der entscheidende Punkt ist meist ein anderer. "Es ist wichtig, wo die erste Mannschaft spielt", sagt Ebertz, "und da sind die Möglichkeiten, einen Spieler zu halten, in der 2. eben besser als in der 3. Liga".

Beim 1. FC Saarbrücken spielen nach Clubangaben in der männlichen Jugend 200 Kicker. Einstiegsalter ist die E-Jugend. Minis und F-Jugend gibt es beim FCS nicht mehr.

saarbruecker-zeitung.de/fcs

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