Arend springt für Sitnik in die Bresche

Luckenwalde. Es gehört zur guten Tradition im Ringersport, dass um die Aufstellungen vor den Mannschaftskämpfen gerne ein großes Geheimnis gemacht wird. Das war im Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft zwischen dem KSV Köllerbach und dem 1. Luckenwalder SC nicht anders - sowohl im Hin- als auch im Rückkampf

 Konstantin Schneider, oben in Blau, zeigte auch im Rückkampf gegen Alexei Gloushkov eine Weltklasse-Leistung und legte den Grundstein zur Titelverteidigung. Foto: Camera 4

Konstantin Schneider, oben in Blau, zeigte auch im Rückkampf gegen Alexei Gloushkov eine Weltklasse-Leistung und legte den Grundstein zur Titelverteidigung. Foto: Camera 4

Luckenwalde. Es gehört zur guten Tradition im Ringersport, dass um die Aufstellungen vor den Mannschaftskämpfen gerne ein großes Geheimnis gemacht wird. Das war im Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft zwischen dem KSV Köllerbach und dem 1. Luckenwalder SC nicht anders - sowohl im Hin- als auch im Rückkampf. Im Hinkampf vor einer Woche in Völklingen beispielsweise überraschte der KSV mit Altmeister Davyd Saldatze im Schwergewicht.

Auch vor dem Rückkampf war das Rätselraten groß. Wer sollte in der Klasse bis 96 Kilogramm im klassischen Stil für den KSV auf die Matte gehen? Nachwuchsringer Kevin Arend, gerade 16 Jahre alt, stand jedenfalls Gewehr bei Fuß. Unter der Woche dann frohe Kunde von KSV-Trainer Thomas Geid: Der Pole Marek Sitnik, in dieser Saison wegen einer Verletzung nach einem Autounfall noch nicht eingesetzt, meldete sich bereit.

So überraschend, wie Sitnik zusagte, so überraschend sagte er ab. "Er hat am Freitagabend aus Breslau aus dem Training angerufen", erzählt Thomas Geid, "er hatte Schmerzen in der Hand. Es macht keinen Sinn." Also musste Kevin Arend doch ran - gegen den Junioren-Welt- und Europameister Ivan Nemeth (Ungarn).

Und Kevin kämpfte, konnte in Runde eins sogar einmal kontern. In der dritten Runde zwang Nemeth Arend dann aber doch auf die Schulter - mit einer unfeinen Kopfklammer kurz vor Schluss, die gefährlich für den Ringer werden kann. "Absolut unnötig", schimpfte Papa Jürgen Arend, "es war doch klar, dass der Ungar vier Punkte einfahren würde." Arends Ärger legte sich erst, als klar war, dass es Kevin gut ging. "Jetzt ist die Aufregung weg", gestand er - und eine gute Portion Stolz blitzte aus seinen Augen: "Kevin ist zum Lernen hier und hat sich gut verkauft." rix/mwe

Auf einen Blick

1. Luckenwalder SC - KSV Köllerbach 21:19 (Hinkampf 16:23).

55 Kilogramm gr. -röm.: Anders Rönningen - Venelin Venkov 0:3 (0:3, 0:5, 0:2); 60 Kilogramm Freistil: Radoslav Velikov - Vladimir Togousov 3:0 (2:0, 3:0, 4:1); 66 Kilogramm gr.-röm.: Eusebio Diaconu - Timo Badusch 3:0 (2:1, 1:1, 2:1); 66 Kilogramm Freistil: Serafin Barzakov - Ismail Redzhep 2:3 (3:0, 1:1, 0:2, 1:1, 0:5); 74 Kilogramm gr.-röm.: Alexei Gloushkov - Konstantin Schneider 3:2 (1:2, 1:1, 2:0, 1:2, 2:1); 74 Kilogramm Freistil: Felix Menzel - Andriy Shyyka 0:4 (0:5, 0:5, 2:5); 84 Kilogramm gr.-röm.: Mark O. Madsen - Jan Fischer 0:3 (0:2, 0:3, 1:1); 84 Kilogramm Freistil: Norman Pickut - Petar Kasabov 3:2 (1:1, 1:0, 0:2, 0:1, 2:0); 96 Kilogramm gr.-röm.: Ivan Nemeth - Kevin Arend 4:0 (6:2, 7:0); 120 Kilogramm Freistil: Nick Mathuin - Dimitar Kumchev 3:2 (3:1, 2:1, 1:2, 1:2, 4:2). rix/mwe

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