Brisantes Duell auf dem Betzenberg

Kaiserslautern. Während in Kaiserslautern die Fieberkurve vor dem Kracher gegen den Lokalrivalen Mainz 05 (heute, 20.15 Uhr) spürbar steigt, scheint in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt mit dem Abschied von Ex-Trainer Jürgen Klopp (vor der Saison nach Dortmund) auch die Fußball-Euphorie gesunken zu sein

 Kaiserslauterns Florian Dick (links), Dragan Paljic (Mitte) und Anel Dzaka hatten in der Hinrunde häufig Grund, zu jubeln. Gelingt heute gegen Mainz der Sprung an die Tabellenspitze?Foto: dpa

Kaiserslauterns Florian Dick (links), Dragan Paljic (Mitte) und Anel Dzaka hatten in der Hinrunde häufig Grund, zu jubeln. Gelingt heute gegen Mainz der Sprung an die Tabellenspitze?Foto: dpa

Kaiserslautern. Während in Kaiserslautern die Fieberkurve vor dem Kracher gegen den Lokalrivalen Mainz 05 (heute, 20.15 Uhr) spürbar steigt, scheint in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt mit dem Abschied von Ex-Trainer Jürgen Klopp (vor der Saison nach Dortmund) auch die Fußball-Euphorie gesunken zu sein. Am Freitag waren bereits 45 000 Eintrittskarten für die Zweitliga-Partie im Fritz-Walter-Stadion weg. Doch von den 4800 Tickets, die nach Mainz gingen, blieben 2600 unverkauft. Die können an der Tageskasse erworben werden.

Es geht um viel im Derby. Mit einem Sieg über die punktgleichen Mainzer will der FCK die Tabellenführung zurückerobern. "Man spürt im Umfeld die Bedeutung des Spiels. Auch wir Spieler fiebern der Partie entgegen", sagt FCK-Manndecker Martin Amedick, der wie sein Trainer Milan Sasic die "sehr gute Vorbereitung" in der Winterpause lobt.

Neuzugang Bilek suspendiert

Dennoch plagen den FCK zum Rückrunden-Start Probleme. So wurde der gerade erst verpflichtete Jiri Bilek von Sasic "bis auf weiteres suspendiert". Der Grund ist laut Trainer "unprofessionelles Verhalten" im Umgang mit seiner Fersen-Verletzung. Ebenso wird Danny Fuchs ("harte Grippe") sicher fehlen. Der Einsatz des Ex-Saarbrückers Aimen Demai ist wegen einer Erkältung ebenfalls ungewiss. Und auch Erik Jendrisek (Faserriss) sowie Kapitän Axel Bellinghausen, der am Dienstag an der Leiste operiert wurde, dürften gegen Mainz noch kein Thema sein.

Interessant ist die Frage, wer die Kapitäns-Binde von Bellinghausen übernimmt. Sein offizieller Vertreter ist Torwart Tobias Sippel, der nach seinem Armbruch in der Vorrunde wieder spielbereit ist. Doch der Einsatz des vermeintlichen Stammtorhüters, der während seiner Verletzung von Louis Robles gut vertreten wurde, ist nicht sicher. Sasic sagt zwar: "Tobi ist die Nummer eins", fügt aber hinzu: "Wenn er nicht im Tor steht, ist er selber schuld." Steht hier nach dem Machtkampf zwischen Jürgen Macho und Florian Fromlowitz im vergangenen Jahr (der mit dem Abgang beider Torhüter endete) die nächste Nagelprobe im Lauterer Gehäuse bevor?

Aufstieg noch zu früh?

Während der FCK im Hinspiel mit einer furiosen Aufholjagd einen 0:3-Rückstand zur Pause noch zu einem 3:3 drehte und damit den Grundstein für eine sehr gute Halbserie legte, ist das Derby für Manuel Hornig diesmal noch nicht richtungweisend. "Selbst wenn wir gewinnen, können wir uns noch nicht absetzen", sagt der Verteidiger. Und Sasic sieht in Mainz sowieso "den größten Aufstiegsfavoriten. Mainz hat eine Breite im Kader aufgebaut, die kein anderer Zweitligist hat", sagt der 50-jährige Kroate. Gleichzeitig verweist der Trainer aber auch darauf, dass der FCK eine "sehr starke Hinrunde zuhause gespielt" hat. Und er äußert sich deutlich zu den Aufstiegsambitionen der Lauterer: "Ich will aufsteigen. Dies aber schon in dieser Saison zu verlangen, ist zu früh." Sollte es trotzdem schon klappen, wird sich in Kaiserslautern sicher niemand beschweren.

Auf einen Blick

Kurz vor dem Rückrundenstart in der 2. Bundesliga hat der 1. FC Kaiserslautern Dario Damjanovic vom russischen Erstligisten FC Luch-Energiya Vladivostok verpflichtet. Der 27-jährige defensive Mittelfeldspieler erhält einen Vertrag über zweieinhalb Jahre. Über die Modalitäten des Wechsels vereinbarten die Clubs Stillschweigen. Damjanovic absolvierte für Hajduk Split unter anderem 71 Partien in Kroatiens Profiliga. Seit 2006 ist er zudem bosnischer Nationalspieler.

Gegen Mainz ist Damjanovic aber noch nicht spielberechtigt. "Vladivostok ist hart von der Finanzkrise getroffen worden. So war es uns möglich, ein echtes 'Schnäppchen' zu machen", sagt FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz. red

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