Alle mögen Ivo Kurz erwartet warmen Empfang für Aufstiegsheld Jendrisek
Kaiserslautern. Wer im Trainingslager bei den Neuzugängen des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern nachgefragt hat, mit wem sie sich nach ihrer kurzen Zeit im Verein besonders gut verstünden, der bekam meistens dieselbe Antwort: "Mit Ivo." Jeder mag Ivo Ilicevic
Kaiserslautern. Wer im Trainingslager bei den Neuzugängen des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern nachgefragt hat, mit wem sie sich nach ihrer kurzen Zeit im Verein besonders gut verstünden, der bekam meistens dieselbe Antwort: "Mit Ivo." Jeder mag Ivo Ilicevic. Meist ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen, die kurzen Haare ein wenig zerzaust, fällt es schwer, den 24-Jährigen nicht sympathisch zu finden. Vielleicht liegt es in der Natur dieser Position - Rechts- oder Linksaußen, mit Vorliebe Linksaußen. Vielleicht braucht es dort diese Portion Witz, diese Neigung, Schabernack mit dem Gegenspieler zu treiben, das Unerwartete zu tun.
Dabei war vor der Saison unsicher, ob Ilicevic über die Rolle des Ergänzungsspielers hinauskommen würde. Nicht wenige zweifelten daran, ob er die kreative Lücke schließen könne, die vor allem der Abschied von Sidney Sam zu Bayer Leverkusen hinterlassen hat.
Doch er hat sie gefüllt. Vier Tore und fünf Vorlagen sind es bis jetzt, das Debüt in der kroatischen Nationalmannschaft folgte. FCK-Trainer Marco Kurz sieht das mit Wohlwollen, ist aber auch bedacht, die Erdung seiner Spieler zu wahren: "Er ist auf einem sehr guten Weg und hat eine enorme Entwicklung gemacht. Aber er ist immer noch im Anfangsstadium. Er wird jetzt mehr Aufmerksamkeit haben. Wie er damit umgeht, wird entscheidend." Die Gründe für Ilicevics Entwicklung sieht er vor allem in dessen Fortschritten abseits des Platzes: "Er hat jetzt das Bewusstsein, was es heißt, Profi zu sein. Jetzt ist auch die Ernsthaftigkeit im Training da."
Der 24-Jährige war vom VfL Bochum ausgeliehen. Im Sommer unterschrieb er dann beim FCK einen bis 2013 geltenden Vertrag. "Ich spüre das Vertrauen. Vielleicht liegt mir auch die Liga etwas besser. Hier habe ich mehr Raum. Und das gelingt mir ja ganz gut bisher", sagt Ilicevic. An diesem Samstag, 15.30 Uhr, dürfte aus FCK-Sicht spannend sein, wie viel Raum Ilicevic von der Abwehr des FC Schalke 04 bekommt.
Der 1. FC Kaiserslautern gab an diesem Freitag die Trennung von Finanz-Vorstand Johannes Ohlinger bekannt. Ohlinger, der eigentlich zum Jahresende ausscheiden wollte, habe um sein früheres Ausscheiden gebeten. Sein Nachfolger, Fritz Grünewalt, ist bereits seit August im Amt.
Kaiserslautern. Drei der vergangenen vier Spiele hat Schalke 04 gewonnen, darunter ein 4:0 gegen Werder Bremen und ein 3:0 gegen Olympique Lyon in der Champions League. Einer war außen vor: Erik Jendrisek (Foto: dpa). Der slowakische Nationalspieler und Weltmeisterschafts-Teilnehmer war vergangene Saison mit 15 Treffern bester Torschütze des 1. FC Kaiserslautern. Er hat vor dieser Spielzeit den Schritt von den Roten Teufeln zu den Königsblauen gewagt - und wohl bereut. 32 Minuten in der Bundesliga, mehr hat Jendrisek nicht gespielt. Als er den Vertrag unterschrieb, war von Raúl und Klaas-Jan Huntelaar noch keine Rede. Nun stürmen sie, Jendrisek schaut zu.
"Wenn ich zu Schalke wechsele, weiß ich, was mich erwartet", sagt FCK-Trainer Marco Kurz und zeigt etwas Mitleid. Und er weiß auch, wie wichtig Jendrisek für den Aufstieg der Pfälzer war: "Er ist ein verdienter Spieler. Er wird sicher dementsprechend empfangen." jbö
