Fußball-Regionalliga Acht Spiele, acht Siege, acht Dulleck-Tore

Homburg · Der FC Homburg dominiert die Oberliga wie schon lange kein Verein mehr. Das liegt auch am Sturm-Neuzugang.

 Patrick Dulleck bejubelt ein Tor – das kommt in dieser Saison öfter vor. Der Homburger Neuzugang hat bereits acht Treffer erzielt.

Patrick Dulleck bejubelt ein Tor – das kommt in dieser Saison öfter vor. Der Homburger Neuzugang hat bereits acht Treffer erzielt.

Foto: Andreas Schlichter

Die älteren Fans des FC Homburg versuchen, sich zu erinnern: Gab es schon einmal eine Serie von acht Siegen in Folge in der Geschichte des Oberliga-Tabellenführers? Tatsächlich gab es sogar eine Saison, in der der FCH nur ein einziges Spiel nicht gewann. „In der Meistersaison 1913/1914 hat der FCH erst am letzten Spieltag auswärts verloren. Da trat allerdings die 1b-Mannschaft an. Die Erste wurde für die Aufstiegsspiele geschont. Hat allerdings nichts genutzt – wir sind nur Zweiter geworden hinter Konkordia Friesenheim“, erzählt FCH-Fan Ralf Pirmann, der die Vereinsgeschichte besser kennt als jeder andere.

Blickt man nicht ganz so weit zurück, dürfte der derzeitige Siegeszug der Grün-Weißen einmalig sein. 24 Punkte aus acht Spielen, ein Torverhältnis von 29:4 und mit acht Punkten Vorsprung Spitzenreiter der Tabelle – viel besser geht es nicht. So einfach wie beim 7:0-Kantersieg gegen Aufsteiger FV Eppelborn dürfte es für den FCH an diesem Samstag allerdings nicht werden. Dann geht es um 14.30 Uhr auf den Saarbrücker Kieselhumes zum Derby beim SV Saar 05, der gerade den FC Wiesbach mit 6:0 abgefertigt hat.

Trainer Jürgen Luginger und ein für die Liga außergewöhnlicher Spieler-Etat sorgen bislang dafür, dass die Homburger Fußball-Maschine in allen Mannschaftsteilen rund läuft, wobei ein Spieler noch heraussticht. Gegen Eppelborn hat Patrick Dulleck seine Tore sechs bis acht erzielt und führt nun zusammen mit dem Trierer Jan Brandscheid die Torjägerliste an. Dazu hat der Homburger schon fünf Tore vorgelegt – eine starke Bilanz für einen Stürmer nach dem achten Spieltag.

Nachdem Dulleck in den ersten beiden Partien massenhaft beste Chancen ungenutzt gelassen hatte und erst per Elfmeter den Bann brechen konnte, hatte der Ex-Elversberger gesagt: „Das ist bei mir immer so. Sobald ich mein erstes Tor gemacht habe, ist der Knoten geplatzt.“ Der Torjäger, der vor der Saison vom Regionalligisten TSV Steinbach gekommen war, hat Wort gehalten. Dass der 27-Jährige, der mit dem Karlsruher SC schon Drittliga-Meister wurde und in der 2. Liga gespielt hat, fußballerisch mindestens eine Klasse über der Oberliga anzusiedeln ist, ist offensichtlich. Dass dies für einen Großteil der Mannschaft gilt, lässt verstehen, warum sich der FCH so unaufhaltsam durch die Liga fräst.

Bleiben die Grün-Weißen von übermäßigem Verletzungspech verschont, könnte die direkte Rückkehr in die Regionalliga nächstes Jahr schon kurz nach dem letzten Schnee feststehen. Ob Dulleck dann noch die Torjägerliste anführt, ist ihm nach eigener Aussage nicht wichtig: „Die ist mir weitgehend egal. Unser oberstes Ziel ist, dass wir aufsteigen.“ Gelingt das, woran niemand zweifelt, verlängert sich der einjährige Vertrag des Stürmers in Homburg – wie auch bei einigen anderen Mannschaftskollegen – automatisch um eine weitere Saison.

Bleibt abschließend die Frage, ob die eigene Überlegenheit nicht irgendwann zu Langeweile und Unkonzentriertheit führen kann – vielleicht ja schon gegen Saar 05. Dem sieht Dulleck allerdings gelassen entgegen. „Natürlich haben wir Spaß in der Liga, sonst würden die Spiele nicht so ausgehen“, sagte der Spieler nach seinem Dreierpack gegen Eppelborn. Wer ihm und der Mannschaft derzeit zuschaut, glaubt ihm das sofort.

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