9,58 Sekunden

Berlin. Die Sonntagsfrage der Leichtathletik-Welt ist beantwortet: Der schnellste Mann aller Zeiten bleibt es auch - auf unbestimmte Zeit. Der Jamaikaner Usain Bolt gewann gestern das 100-Meter-Finale der Leichtathletik-WM in Berlin in 9,58 Sekunden, in Worten: In Neunkommafünfacht. Weltrekord. Zwei Meter vor Tyson Gay (9,71 Sekunden) und drei vor Asafa Powell (9,84)

Berlin. Die Sonntagsfrage der Leichtathletik-Welt ist beantwortet: Der schnellste Mann aller Zeiten bleibt es auch - auf unbestimmte Zeit. Der Jamaikaner Usain Bolt gewann gestern das 100-Meter-Finale der Leichtathletik-WM in Berlin in 9,58 Sekunden, in Worten: In Neunkommafünfacht. Weltrekord. Zwei Meter vor Tyson Gay (9,71 Sekunden) und drei vor Asafa Powell (9,84). Der erste Sieg eines Jamaikaners auf der kurzen Sprintstrecke.

"In Berlin will ich der Welt zeigen, dass meine Leistungen des Vorjahres kein Witz waren", sagte Bolt zuvor und meinte damit seine Weltrekorde, die ihm 2008 in Peking jeweils Olympiagold und die Weltrekorde über 100 (9,69), 200 (19,30) und 4x100 Meter (37,10) beschert hatten. In Anbetracht seines neuen Weltrekordes sieht der alte nun aus wie ein Witz. "Mein Trainer wird nichts finden, was er kritisieren könnte", sagte Bolt verschmitzt, "das war heute einfach perfekt."

Es war das Rennen, das jeder erwartet hatte - und dem man sich nicht entziehen kann: Die Stille vor dem Schuss, der Knall, der Lauf: Weniger als zehn Sekunden, 40 Schritte, mehr als 40 Kilometer pro Stunde schnell. Wenn Bolt sprintet, hält die Welt den Atem an, vergisst Millionen-Gagen, coole Sprüche und Dopinggerüchte und erliegt der Faszination des 100-Meter-Laufs. Keine andere der 47 WM-Entscheidungen hat einen solchen Show-Wert. Und kein anderer Athlet zeigt eine solch gelungene Show wie Bolt.

Locker, geschmeidig und schnell wie ein Gepard präsentierte sich der dreimalige Olympiasieger, joggte durch den Vorlauf in 10,20 Sekunden, lächelte sich durch den Zwischenlauf (10,06 Sekunden) und erlaubte sich im Halbfinale einen Fehlstart. Nervös? Nein. In 9,89 Sekunden raste der 1,93 Meter große 22-Jährige mit ins Finale, um Gay den ersten von drei WM-Titeln zu nehmen.

Gay, 27 Jahre, US-Amerikaner, war der Sprint-König der WM 2007 in Osaka, holte dort drei Titel über die 100, 200 und 4x100 Meter. Einen Titel ist er nun los. Die anderen will ihm Bolt am Donnerstag (200 Meter) und am Samstag (4x100 Meter) wegnehmen. Die Leichtathletik-Welt wartet gespannt - auf neue Weltrekorde.

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