Behindertensport Nicoleitzik startet bei Para-WM am „falschen Ort“

Dubai · Am falschen Ort und zur falschen Zeit startet an diesem Freitag die Leichtathletik-WM der Para-Athleten. So sehen es zumindest Sportler und Funktionäre. Viele von ihnen kritisieren sowohl die Wahl des Ausrichters Dubai als auch die durch ihn nötig gewordene Verschiebung in den November.

Auch die Rückkehr der seit 2016 gesperrten russischen Athleten zur wichtigen Standortbestimmung neun Monate vor Beginn der Paralympics in Tokio ruft Kritik hervor.

Als besonders unpassend erachtet Friedhelm Julius Beucher aber die Tatsache, dass die WM in Dubai stattfindet. „Es gibt einen großen Drang der Golfstaaten nach Reputation. Die Sportverbände folgen diesem bereitwillig und nehmen schlechte Wettkampf-Bedingungen in Kauf“, sagt der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), der mit 29 Sportlern, darunter auch Nicole Nicoleitzik vom TV Püttlingen (100 und 200 Meter) vertreten ist. „Vor zwei Jahren in London hatten wir in einer Woche 400 000 Zuschauer. Jetzt sind wir froh, wenn wir über die ganze Strecke 400 haben werden“, glaubt Niko Kappel, Titelverteidiger im Kugelstoßen und neben Weitspringer Markus Rehm das Aushängeschild der deutschen Para-Leichtathletik.

Die durch die Hitze nötige Verschiebung vom üblichen Termin im August mache zudem „die gesamte nächste Saisonplanung sehr schwierig“, meint Kappel. Der DBS hat reagiert und die WM als Ort für die Normerfüllung aufgenommen. 

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