So faszinierend kann Sprache sein

Dudweiler. "Sie ist jung, sie ist eigenwillig, sie ist kreativ, hab' ich gehört", bemerkte Hermann Josef Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Tholey den ins Literaturarchiv Saar-Lor-Lux befohlenen Schülern und beschrieb damit die in Bayern aufgewachsene Lyrikerin und Slam-Poetin Nora Gomringer

Dudweiler. "Sie ist jung, sie ist eigenwillig, sie ist kreativ, hab' ich gehört", bemerkte Hermann Josef Schmidt, Bürgermeister der Gemeinde Tholey den ins Literaturarchiv Saar-Lor-Lux befohlenen Schülern und beschrieb damit die in Bayern aufgewachsene Lyrikerin und Slam-Poetin Nora Gomringer. Ihr hat man den von der Gemeinde Tholey in Zusammenarbeit mit dem Bildungsministerium und "Melusine", der literarischen Gesellschaft Saar-Lor-Lux-Elsass, organisierten "Wortsegel-Schreibwettbewerb 2013 "gewidmet. Nora Gomringer ist die Tochter von Eugen Gomringer, Ikone der Konkreten Poesie. und wurde im saarländischen Neunkirchen geboren. Grund genug, das Wortschätzchen zu bergen, denn Nora Gomringer erweist sich als kapitaler Fang, preisgekrönt, von DJ oder Perkussionistenlegende Günter Baby Sommer begleitet, in Schulbüchern abgedruckt, in Abituraufsätzen in Baden-Württemberg interpretiert und sogar an Wänden von Paartherapeuten platziert, wie sie berichtete.Aus dem "Gesamtwerk" der 32-jährigen Lyrikerin, so dieJuryvorsitzende Irmela Freygang, seien zehn Verse destilliert worden. Sie stiften entweder den Anlass für ein Gedicht oder können als Zitat eingebaut werden: "Die Tür offen/schickt den Blick hinein", "Was soll ich sagen./ Liebe ist ein Scheiß." oder "Nora Gomringer trägt keinen Schleier./Damit sagt sie auch etwas aus."

Im Vortrag erwies sich die junge Lyrikerin als souveräne Herrscherin über ein schillerndes Selbstbespiegelungskabinett, in dessen Mitte sie virtuos ihr "Gaumensegel", so Gomringer, quer durch alle Tonlagen und Klangfarben flattern ließ und den zur Wettbewerbsvorlage erkorenen Vers "Ich mache jetzt etwas mit der Sprache" sehr beeindruckend mit Leben erfüllte.sg

An dem "Wortsegel"-Wettbewerb können alle Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 3 bis 13 teilnehmen - als Einzelperson oder als Gruppe. Ausschließlich Gedichte, ob als Text, Video- oder Hörclip sind bis zum 22. Februar bei der Gemeinde Tholey einzureichen. Broschüre und Informationen erhältlich bei Jutta Backes-Burr, Gemeinde Tholey. Telefon: (0 68 53) 508 13. E-mail: j.burr@tholey.de

Foto: Anny Maurer

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