Ottweiler/Schiffweiler. Für die Landtagsabgeordnete und künftige Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider ist es Routine, der Presse Rede und Antwort zu stehen. Für den Kriminalbeamten Markus Fuchs war es gestern schon etwas Besonderes, den Medienvertretern bei der Landespressekonferenz in Saarbrücken als neuer Bürgermeister von Schiffweiler vorgestellt zu werden. Die beiden Wahlsieger waren jedoch nicht nur bei der Landespressekonferenz zu Gast, sie waren zuvor auch bei der SPD-Landtagsfraktion und dem SPD-Landesvorsitzenden Heiko Maas eingeladen. Dieser hatte es sich am Sonntagabend nicht nehmen lassen, an seinem 44. Geburtstag mit den Wahlsiegern Hoffmann-Bethscheider und Fuchs sowie zahlreichen Genossen und Bürgern in der Lindenhalle in Stennweiler ausgiebig zu feiern. "Trotzdem sind wir anständig geblieben, so um elf war Schluss", meinte gestern der neue Bürgermeister von Schiffweiler lächelnd im SZ-Gespräch. Mit einem guten Gefühl sei er am Montagmorgen aufgestanden, allerdings müssten sich die Geschehnisse vom Sonntagabend "erst noch setzen". Dass der Ortsvorsteher von Stennweiler nun Bürgermeister seiner Heimatgemeinde wird, sei bei ihm noch nicht richtig angekommen. Zwar sei er vor vier Jahren schon ein möglicher Kandidat für die SPD gewesen, er habe jedoch damals zugunsten von Wolfgang Stengel verzichtet. "Mit der Wahl damals war die Sache eigentlich für mich erledigt." Vor einem Neuanfang im Rathaus will der Polizeibeamte erst einen "vernünftigen Abschluss" in seiner Dienststelle in St. Ingbert finden. Gespräche mit dem Dienstherrn und den Kollegen stehen an, der Schreibtisch muss aufgeräumt werden. Sobald dies erledigt ist, wird Markus Fuchs zum Bürgermeister von Schiffweiler vereidigt. In der Anfangsphase wird ihm sein Parteifreund Günter Waluga (Foto: SZ) mit Rat und Tat zur Seite stehen. Im Frühjahr nächsten Jahres wird Waluga dann wieder in den Landtag einziehen, wenn Cornelia Hoffmann-Bethscheider ihr Amt als Landrätin antritt und ihr Landtagsmandat abgibt. "Das war mein Wunsch, sonst hätte ich mich vor der Landtagswahl im vergangenen Jahr nicht für die SPD aufstellen lassen", betonte Waluga gestern. Als Nachrücker habe er nun die Chance, für die Heimatgemeinde etwas bewegen zu können. "Schiffweiler braucht eine Stimme in Saarbrücken", meint der 56-Jährige, der von 2006 bis 2009 schon einmal für die SPD im Landtag saß und zuvor 34 Jahre Verwaltungsbeamter im Rathaus war. Dies sieht natürlich auch die Noch-Parlamentarierin Cornelia Hoffmann-Bethscheider so, die ab dem 1. April mit ihren Mitarbeitern im Landratsamt und den Bürgern versuchen will, den Landkreis Neunkirchen nach vorne zu bringen, wie sie gestern der SZ sagte. Was sie im Wahlkampf versprochen habe, nämlich die Bürgerbeteiligung und das Bürgerengagement zu stärken, die Schulabbrecherquote zu senken und das wirtschaftliche Profil des Kreises zu stärken, werde sie in ihrer Amtszeit versuchen, umzusetzen. "Das wird nicht ganz einfach wegen der finanziellen Situation", weiß die künftige Landrätin.