Hyrox-Wettkampf in Frankfurt Sportler sind qualifiziert für die Hyrox-WM

St. Wendel · Dietmar Bill und Thomas Meier landen beim Fitness-Wettkampf in Frankfurt ganz oben auf dem Siegertreppchen.

 Dieses Team startete für das St. Wendeler Fitness-Studio Fit-Inn in Frankfurt.

Dieses Team startete für das St. Wendeler Fitness-Studio Fit-Inn in Frankfurt.

Foto: Doris Meier

Diese Chance kommt nicht oft im Leben. Dietmar Bill aus Urexweiler und Thomas Meier aus St. Wendel werden an der Hyrox-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Berlin teilnehmen. „Das dürfen wir uns nicht entgehen lassen“, sagte sich Bill. Und das, obwohl die zwei Sportler unmittelbar nach dem Wettkampf in Frankfurt nur noch eines wollten: sich ausruhen. 1:42 Stunden Höchstleistung lagen da hinter ihnen.

Hyrox ist ein relativ junger Wettkampf. Es geht um Ausdauer und Kraft (siehe Info-Kasten). Bis zu 2500 Teilnehmer messen sich bei jedem Event auf der Laufstrecke und an acht verschiedenen Stationen. Zwischen jeder Station wird jeweils ein Kilometer gelaufen. Das alles geht auf Zeit. Im Falle von Bill und Meier zählte die gemeinsame Zeit. Denn sie starteten im Wettbewerb Double in der Altersklasse 50 bis 59. An den einzelnen Stationen durften sie sich abwechseln, aber sie mussten jede Station gemeinsam betreten und auch wieder verlassen. Gleiches gilt für die Laufstrecke. „Das fördert den Teamgeist“, sagt Bill, der Chef des St. Wendeler Studios „Fit-Inn“, das Hyrox-zertifiziert ist und insgesamt sieben Teilnehmer in Frankfurt ins Rennen schickte.

 Auf dem Siegerpodest: Dietmar Bill (links) und Thomas Meier.

Auf dem Siegerpodest: Dietmar Bill (links) und Thomas Meier.

Foto: Doris Meier
 Das strengt an: Dietmar Bill legt alle Kraft ins Skierg, eine Station beim Hyrox-Wettkampf.

Das strengt an: Dietmar Bill legt alle Kraft ins Skierg, eine Station beim Hyrox-Wettkampf.

Foto: Doris Meier

„Es ist ein Sport, den jeder machen kann“, lobt Bill, der 2018 seine erste Meisterschaft bestritt. Nun, beim zweiten Wettkampf, landete er gleich mit seinem 57-jährigen Partner ganz oben auf dem Siegerpodest. „Damit hatten wir nicht gerechnet“, sagt der 61-Jährige. „Wir sind ohne Erwartungen nach Frankfurt gefahren.“ Dabei komme ihnen die etwa gleich gute Fitness als auch die gleiche Altersklasse zugute: „In dieser Altersstruktur sind nicht viele dabei, die bereit sind, sich zu quälen.“ Bill und Meier sind das. Bis zu sechs Mal pro Woche trainieren sie, allen im Fit-Inn gibt es fünf Mal pro Woche Hyrox-Trainerstunde. Mal gehen sie aber einfach nur laufen. Daran muss Bill arbeiten, sieht er sich selbstkritisch. Denn er hat darin seinen persönlichen Schwachpunkt ausgemacht. „Ich war immer der Sprinter, mir fehlt es an Grundlagenausdauer“, gesteht er. Die Besseren beim Hyrox-Wettkampf benötigten etwa vier Minuten pro Kilometer. „Wir versuchen, künftig die sechs Minuten zu schaffen“, so Bill weiter. Beim Vergleich in Frankfurt sei das Team von Runde zu Runde langsamer geworden. „In der letzten Runde lagen wir bei neun Minuten.“ Kein Wunder, schließlich kosten die acht Stationen Kraft. Sein Kollege Thomas sei im Laufen gar „ein bisserl besser“ als er selbst. Er war es denn auch, der Bill über die Ziellinie schleppte; hatte er doch bei der letzten Station , bei der die Teilnehmer einen sechs Kilogramm schweren Ball in ein Ziel in drei Metern Höhe werfen mussten (Wallballs), etwas Zeit zum Ausruhen; denn Bill übernahm den letzten Part. „Bei den letzten zehn Wallballs hatte ich keine Luft mehr“, sagt der 61-Jährige. Im Ziel lag er dann erst mal auf dem Boden. Nach drei Minuten war der Körper regeneriert, eine halbe Stunde später gar völlig entspannt. Und die beiden Männer aus dem St. Wendeler Land hatten schon das nächste Ziel vor Augen: Die WM in Berlin.

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