Über fünf Jahrzehnte war sie der Stolz der evangelischen Christen in Oberlinxweiler . Erbaut zu einer Zeit, als der ökumenische Gedanke noch nicht recht Fuß gefasst hatte. Der Grundstein für die evangelische Kirche wurde im Jahr 1961 gelegt, eingeweiht wurde sie im Jahr darauf. Nun ist das Kapital beendet.

Die drei Glocken im 23 Meter hohen Turm läuteten am vergangenen Sonntag zum letzten Mal. Geldnot zwang die evangelische Kirchengemeinde Oberlinxweiler-Remmesweiler-Niederlinxweiler (Ekorn) dazu, die Pforten des Gotteshauses endgültig zu schließen. Auch die zeitweise Vermietung der Räume im Erdgeschoss reichte nicht, um die finanziellen Sorgen aus der Welt zu schaffen.

2013 stand das Aus fest

Schon bei der 50-Jahr-Feier 2012 lasteten die Sorgen um den Erhalt des Gotteshaus auf der Gemeinde; es war nicht klar, wie lange der Betrieb des Sakralbaus noch aufrecht erhalten werden könnte. Im November 2013 kam dann der Beschluss, den Bau aufzugeben. "Es war ein langer und schmerzlicher Prozess", berichtete Pfarrer Wolfgang Meyer. Ein Prozess, begleitet von Resignation in der Gemeinde. "Dieser Gottesdienst wird eine traurige und schmerzliche Erinnerung für uns bleiben", sagte Pfarrer Meyer während seiner Predigt. "Der Verstand sagt, es muss wohl so sein. Ich kann nicht in Worte fassen, wie schwer dem Presbyterium die Entscheidung gefallen ist"

Jedes zweite Wochenende im Monat fand der evangelische Gottesdienst in Oberlinxweiler statt. Jugendtreff und Frauenkreis trafen sich im Erdgeschoss. Was mit dem Gebäude und dem Inventar geschieht, stehe laut Meyer noch nicht fest.

Die nächste Messe findet am 23. November in der katholischen Kirche St. Marien in Oberlinxweiler statt. Ob die evangelische Gemeinde dauerhaft dorthin umziehe, sei noch nicht beschlossen. Für die Evangelen besteht die Möglichkeit, die Messen in den Nachbarorten Niederlinxweiler und Remmesweiler zu besuchen.