Zauber-WM In Südkorea will er Weltmeister werden

St. Wendel · Jakob Mathias aus Oberlinxweiler zaubert heute vor der Jury – Ergebnis wird am Sonntag verkündet.

 Jakob Mathias hat seine Cola-Show optimiert. Am  heutigen Mittwoch, 11. Juli, zeigt er sie in Südkorea.

Jakob Mathias hat seine Cola-Show optimiert. Am  heutigen Mittwoch, 11. Juli, zeigt er sie in Südkorea.

Foto: Georg Lauer

Südkorea und Weltmeisterschaft, das klingt für Fußballfans in der Region wie eine Schreckensgeschichte. Genau das Gegenteil soll es für Zauberer Jakob Mathias aus Oberlinxweiler sein: Er will in Busan Weltmeister werden. Dafür feilt er seit gut zwei Jahren an seiner „Coke-Show“, mit der er bereits erfolgreich war (siehe Info). Diese hat der 23-Jährige komplett überarbeitet. Und dafür trickste er bis zu sechs Stunden am Tag.  „Alle Kunststücke, bei denen Zauberer auch nur erahnen können, wie sie funktionieren, habe ich rausgeschmissen“, sagt Jakob Mathias. Dafür setzte er sich unter anderem mit seinem Zauber-Kollegen und Vorbild Topas zusammen. „Er hat meine Show ganz schön zusammengekürzt“, sagt Mathias. Dafür sind aber neue Tricks hinzugekommen. Der junge Zauberer ist zufrieden: „Die Show ist kompakter, flotter und ergibt mehr Sinn.“ Und: Sie ist gut zwei Minuten kürzer als vorher.

Wenn alles optimal läuft, dann habe die „Coke-Show“, mit der er auch schon in der RTL-Sendung „Supertalent“ aufgetreten ist, eine reelle Chance bei der WM. Diese ist 7.48 Minuten lang und, wie er sagt, „zu 70 Prozent neu und sauschwer“. Jakobs Auftritt  in der Sparte  Parlour Magic (es gibt acht Sparten bei der WM) ist am heutigen Mittwoch, 11. Juli, gegen 10 Uhr deutscher Zeit. Trotz aller  Routine ist er aufgeregt: „Einerseits wäre ich froh, es ginge jetzt endlich los, andererseits würde ich gerne noch zwei Jahre üben“, beschreibt er kurz vor seiner Abreise von Frankfurt aus sein Wechselbad der Gefühle. Schließlich trainiert er für dieses Programm - inklusive der alten Version - bereits seit sechs Jahren. Im Mai, so er erzählt er, habe er einen Durchhänger gehabt. Erstmals machte ihm das Zaubern nicht mehr so viel Spaß. „Seit sechs Jahren arbeite ich an sieben Minuten“, sagte er sich. „Ich war nur genervt.“ Aber schnell habe er sich wieder gefangen. Er habe sich einfach klargemacht, dass ein Hochspringer für einen viel kürzeren Moment wesentlich länger trainiere.

Nun gilt es also, in 7:48 Minuten perfekte Fingerfertigkeit und Täuschung hinzubekommen. Nach der Entwicklungs- folgte die Probephase.  Neben Zauberkollegen, Freundin Lucy und Vater Martin waren auch Schüler seine Zuschauer. Zwei Wochen lang trat er in Schulen in Koblenz, wo er studiert, und am Gymnasium Wendalinum in St. Wendel auf. Eine Show reihte sich an die andere, weil er in verschiedenen Klassen zauberte. Das war gut, sagt er. „Das brachte Routine.“ Diese sei sehr wichtig. Schule und Zauberei, ist das pädagogisch wertvoll? Der angehende Lehrer - derzeit stehe er kurz vor dem Bachelor - scherzt: „Wohl eher nicht, schließlich zaubere ich mit Cola.“

Und mit Cola möchte er Weltmeister werden. Schon vor seiner WM-Teilnahme 2015 sagte er, er werde so lange weitermachen, bis er Weltmeister sei. An dieser Devise hat sich nichts geändert. Und was, wenn es klappt? Hört er dann auf? „Das weiß ich noch nicht“, sagt der Student. Jetzt gilt es erst einmal: weltmeisterlich zaubern. Und am Sonntag weiß er, ob es gereicht hat.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort