Flüchtlingshilfe: Ehrenamtler brauchen Profi-Unterstützung

St Wendel · Da die Kriege in den Krisengebieten weltweit zunehmen, gelangen auch vermehrt Flüchtlinge ins St. Wendeler Land. Nach Schätzungen des SPD-Kreisvorsitzenden Magnus Jung sollen seit Anfang 2014 mehr als 400 Menschen, überwiegend Syrer, bei uns aufgenommen worden sein.

Zurzeit hielten sich noch an die 300 Heimatvertriebene bei uns auf. Es sei absehbar, dass die Zahl ansteigt.

Bislang trügen Ehrenamtliche die Hauptlast, die Opfer hier zu betreuen. Das habe eine Veranstaltung ergeben, zu der die Sozialdemokraten auf Landkreisebene örtliche Parteivertreter sowie in der Flüchtlingsarbeit Engagierte geladen hatten. Jung lobte den Einsatz eines jeden einzelnen. Gleichzeitig hätten ihn die Involvierten auf die stets wachsenden Aufgaben und Probleme aufmerksam gemacht, sich rechtlich abgesichert und vom zeitlichen Aufwand her einbringen zu können. Jung: "Die Hauptlast wird von den Ehrenamtlern getragen. Dieses System kann aber auf Dauer nicht funktionieren."

So organisierten beispielsweise Freiwillige Sprachkurse, bevor diese Flüchtlingen von staatlicher Seite zuerkannt werden, wenn ihr Status gesetzlich anerkannt ist (siehe ). Des Weiteren gehe es um Fahrdienste zu Behörden, die viele auf die eigene Kappe nehmen. Sprich: Ohne oder nur mit wenigen Informationen über staatliche Unterstützungsmöglichkeiten betrieben Ehrenamtliche ein "Management des Lebensalltags" für Flüchtlinge . Damit Integration auf Dauer über die unentgeltliche Fürsorge funktioniert, bräuchten die Helfer Unterstützung seitens der Sozialverwaltung. Der SPD-Politiker schlägt unter anderem vor, über zusätzliche ausgebildete Mitarbeiter im Landratsamt diese fachliche Hilfe bis auf Gemeindeebene zu bieten. Im Moment registriere er einen "Wildwuchs" gut gemeinter Aktionen seitens der Ehrenamtler. Würde sie koordiniert, könnte doppelter Einsatz für ein und dieselbe Sache vermieden werden.

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