„Das ist cool und macht einfach Spaß“

St Wendel · Auf der St. Wendeler Kirmes geht es seit Samstag rund. Im wahrsten Wortsinn. Denn die Karussells sorgen für Herzklopfen. Ein Rundgang über die größte Kirmes im St. Wendeler Land.

 Auf der Kirmes geht es rund, v. l.: Finn, Benjamin und Noah im Safari-Express. Fotos: B&K

Auf der Kirmes geht es rund, v. l.: Finn, Benjamin und Noah im Safari-Express. Fotos: B&K

 Reger Betrieb beim verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt.

Reger Betrieb beim verkaufsoffenen Sonntag in der Innenstadt.

Mit bunten Lichtern und lauter Musik begrüßt die Wendelskirmes am Samstag die ersten Besucher. Während nachmittags nur einige Gäste über den Festplatz Bosenbach schlendern, um die zahlreichen Fahrgeschäfte und Kirmesbuden zum ersten Mal für dieses Jahr unter Augenschein zu nehmen, strömen mit beginnender Dunkelheit immer mehr Besucher auf den Kirmesplatz. Und auch am Sonntag kommen viele.

Auf der Kirmes präsentieren sich viele bekannte Attraktionen, aber auch einige Neue. Wie in den vergangenen Jahren auch lockt das Riesenrad "Goldenwheel" die Besucher an. Mit seinen 40 Metern Höhe schon von weitem zu erkennen, bietet es jedem Fahrgast nicht nur einen unvergesslichen Ausblick über St. Wendel , sondern auch gleich eine ganz gute Übersicht über die Buden und Karussells auf dem Platz. Ebenfalls beliebt und schon seit geraumer Zeit mit dabei: Die Berg- und Talbahn Safari-Express. "Die ist einfach am coolsten", schwärmt einer der erwachsenen Fahrgäste, während er mit etwas wackeligen Beinen aus dem Wagen heraussteigt: "Sie ist schnell, fährt zwischendurch auch mal rückwärts und macht einfach nur Spaß!"

Auch einige neuere Attraktionen entpuppen sich als Publikumsmagnet. Eine davon ist die Miniachterbahn Büglers Silbermine. Das Besondere an ihr: Die Wagen sind kleine Loren, die von einer Minilokomotive über die Schienen gezogen werden. Das sorgt nicht nur am Nachmittag bei den Kindern für strahlende Augen, sondern begeistert gegen Abend auch zahlreiche Erwachsene.

Wer es nicht so mit den Fahrgeschäften hat, sondern eher auf Spiele setzt, dem fällt in diesem Jahr eines sofort auf: Losbuden, früher immer fester Bestandteil der Wendelskirmes-, fehlen völlig. "Tolle Preise, tolle Gewinne" können nun nicht mehr mit ein bisschen Losglück gemacht werden, sondern müssen durch Geschicklichkeit erworben werden. An Schießbuden, beim Ballondart oder mittels Entenangeln versuchen die Kirmesfans, am Wochenende Preise zu gewinnen. Einige davon sind besonders beliebt: "Für die Kinder ist in diesem Jahr die Eiskönigin von Disney der absolute Renner", erzählt Petra Hauck, Besitzerin der Pfeilwerf-Bude. Da werden für den Schneemann Olaf oder für die Filmheldin Anna auch schon mal über mehrere Tage Punkte gesammelt. Bei den Erwachsenen kommen die Minions besonders gut an. Auch Kirmesgast Jacqueline Recktenwald hat es am Sonntag auf eines der gelben Männlein aus dem Film "Ich - einfach unverbesserlich" abgesehen. Doch leider hat sie beim Bällewerfen kein Glück und der riesige Stoffminion im Hippiedress bleibt, wo er ist. Recktenwald nimmt es gelassen: "Ich habe ja noch eine Woche lang Zeit, es zu versuchen."

Besonders gute Stimmung herrscht am Samstagabend im winterlich geschmückten Festzelt. Dort hatte der Turnverein St. Wendel eine Ski-Opening-Party auf die Beine gestellt. Mit Musik von DJ Tom aus den Bergen und der Band Varus wird in Après-Ski-Atmosphäre bis spät in die Nacht hinein gefeiert. Die verkaufsoffenen Sonntage in St. Wendel sind gefragt. So kommen am gestrigen Nachmittag trotz kalter Temperaturen viele Gäste in die Innenstadt. Gut, dass die Geschäfte schon auf den kommenden Winter eingestellt sind. Dicke Mäntel, warme Pullover, Ponchos und Mützen verkaufen sich an diesem Tag besonders gut. Wahrscheinlich auch dank der Rabatte, die die Läden geben. "Es wurde ja so plötzlich kalt, dass ich jetzt gar nichts richtiges zum Anziehen habe", sagt eine Kundin, die in einem Kaufhaus Winterkleidung anprobiert: "Da kommt mir der verkaufsoffene Sonntag doch gerade recht."

Viele Geschäfte halten kleine Aufmerksamkeiten bereit. In der Domgalerie zum Beispiel werden die Gäste in herbstlichem Ambiente mit Wein und Sekt verwöhnt. "Auf diese Weise möchten wir von der Werbegemeinschaft die Leute im Namen der Fachgeschäfte willkommen heißen", erklärt Hausverwalterin Heidi Schmidt.

Mit den Besucherzahlen des verkaufsoffenen Sonntages zeigen sich die Betreiber durchaus zufrieden. So mancher verknüpft die Einkaufstour durch die Innenstadt mit einem Bummel über die Wendelskirmes. Und für nicht wenige gehört der Gang zum Reliquienschrein des heiligen Wendelin in der Basilika zum Sonntagsbesuch dazu.

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