Völklinger distanzieren sich von angekündigtem „Trauermarsch“

Völklingen · Mit großer Sorge betrachten Kommunalpolitiker in Völklingen den für Samstag von einer so genannten Sturmdivision Saar angemeldeten Demonstrationszug durch Wehrden. Bürgermeister Wolfgang Bintz (CDU) sagte gestern, hier würden ein ernster Anlass und das Versammlungsrecht missbraucht, „um die ausländische Bevölkerung einzuschüchtern und die Bürger in ganz Völklingen in Angst und Schrecken zu versetzen“.

Er habe bereits eine Verbotsverfügung vorbereitet, aber dann unter anderem aus dem Landratsamt Homburg, wo man bereits entsprechende Erfahrungen gemacht habe, erfahren, dass dies aussichtslos sei.

CDU-Fraktionschef Stefan Rabel erklärte gestern, die Völklinger CDU reagiere mit Ablehnung und mit Abscheu auf den angekündigten Aufmarsch einer rechtsextremen Splittergruppe. Die als "Trauermarsch" zum Gedenken an Völklinger Opfer des Weltkrieges angekündigte Veranstaltung beschmutze durch ihren aggressiven und auf Provokation angelegten Charakter das aufrichtige Gedenken und sei eine Beleidigung für alle Familien, die Angehörige durch Bombenangriffe verloren hätten. Bei besagtem Angriff am Wehrdener Haller waren am 11. Mai 1944 24 Menschen ums Leben gekommen (die SZ berichtete).

Die Völklinger Linken haben für 13.30 Uhr eine Gegenkundgebung auf dem Wehrdener Platz angemeldet. Neben Bürgerinitiativen, Grünen und Jungsozialisten hat gestern auch die IG Metall zur Teilnahme aufgerufen. "Wir wollen den Nazis zeigen, dass in Völklingen und anderswo kein Platz für sie ist", erklärte Bevollmächtigter Robert Hiry.

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