Schulpatenschaft mit Polen im Aufbau

Wellesweiler · Eine Delegation aus dem südostpolnischen Landkreis Jaroslaw war zu Gast in Neunkirchen. Auch an der Alex-Deutsch-Schule in Wellesweiler machte die Gruppe Station, danach ging es weiter ans Berufsbildungszentrum.

 Faszinosum „Maschinentechnik“: Auf fachliches Interesse stieß die Ausstattung der Räume für Arbeitslehre. Foto: Erich hoffmann

Faszinosum „Maschinentechnik“: Auf fachliches Interesse stieß die Ausstattung der Räume für Arbeitslehre. Foto: Erich hoffmann

Foto: Erich hoffmann

. Wirtschaftliche Beziehungen zwischen dem südostpolnischen Landkreis Jaroslaw im Karpatenvorland und dem Landkreis Neunkirchen gibt es schon seit längerem. Jetzt sollen Schulpartnerschaften die guten Kontakte auf breiter Basis vertiefen. Eine zehnköpfige polnische Delegation aus Jaroslaw verweilte im Rahmen ihrer Rundreise auch an der Alex-Deutsch-Schule in Wellesweiler.

"Reiner Zufall", beteuerte Musiklehrer Hans Jürgen Geiger, als die von Kreistagsmitgliedern und der hiesigen Schulleitung verstärkte Gruppe in seinem Heiligtum diverser Klangwelten einrückte und eine dreiköpfige Mädchengruppe sich gerade anschickte, Elaizas Superhit "Is it right" zu intonieren. Sehr zur Begeisterung der Gäste, zumal die in Schiffweiler lebende Elaiza nicht nur auf eine polnische Mutter, sondern auch auf einen Vater aus der Ukraine unweit des grenznahen Jaroslaw verweisen kann. "It's right" hätte sicherlich auch Alex Deutsch das ebenso politisch wie freundschaftlich motivierte Anliegen beider Regionen bewertet, partnerschaftliche Beziehungen auszubauen und zu pflegen. Dieser Wunsch rückte im weiteren Verlauf des Rundganges durch das Wellesweiler Schulhaus, insbesondere aber beim abschließenden Beisammensein im Alex-Deutsch-Raum der Begegnung immer wieder in den Vordergrund, wie die Schulleitung mitteilte. Sehr beeindruckt zeigten sich die Gäste über die Vita und das Wirken des 2011 verstorbenen Holocaustüberlebenden Alex Deutsch, der nicht nur als Namensgeber im Prunkstück des Schulgebäudes allgegenwärtig scheint und dessen Lebensweg von Schulleiter Arno Schley den polnischen Gästen anhand der fest installierten Schautafeln sowie der Skulptur des Wiebelskircher Künstlers Seiji Kimoto sehr anschaulich geschildert wurde. Die Persönlichkeit Alex Deutsch und sein Hauptanliegen des friedlichen Zusammenlebens aller Menschen standen auch im Mittelpunkt der Ansprache von Landrätin Cornelia Hoffmann-Bethscheider, im Kern der Aussage bestärkt durch ihren polnischen Kollegen Jerzy Batycki, der auf die besondere Bedeutung und Wichtigkeit beidseitiger Austauschmaßnahmen hinwies. "Damit sich eine solch humanitäre Katastrophe wie der Zweite Weltkrieg mit all seinen schrecklichen Begleiterscheinungen nicht wiederholt", begründete der polnische Landrat seine Ausführungen unter Querverweisen auf den polnischen Papst und Friedensstifter Johannes Paul II., der ebenso wie die Gäste aus der Region Podkarpackie das Licht der Welt im Karpatenvorland erblickt und vor dem Pontifikat lange Zeit dort gelebt hatte. Wie man die zweifellos vorhandenen sprachlichen Barrieren überwindet, demonstrierte die mitgereiste Dolmetscherin Grazyna Glab in fast simultaner Übersetzung und in überaus sympathischer Weise. Nach mehr als zweistündigem Aufenthalt verabschiedete sich die Gruppe in Richtung Berufsbildungszentrum Neunkirchen , der nächsten Station ihrer Schulbereisung an diesem Tag.

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