Pilgerprozession zieht zur Kapelle
Marpingen · Seit 140 Jahren ist die Marienkapelle im Marpinger Härtelwald Ziel vieler Pilger. In Erinnerung an die Ereignisse vom Juli 1876 findet am Sonntag eine Prozession statt.
Für kommenden Sonntag, 3. Juli, laden die Gemeinde Marpingen und die Stiftung "Marpinger Kulturbesitz" als Teil des Festes "140 Jahre Härtelwald" zu einer Lichterprozession mit anschließender Marienandacht an die Marienkapelle in Marpingen ein. Die Prozession startet um 20 Uhr auf dem Marktplatz im Ortszentrum von Marpingen . Die anschließende Marienandacht vor der Kapelle im Härtelwald wird musikalisch gestaltet von der Klosterband St. Mauritius.
Als am 3. Juli 1876 Kinder im Marpinger Härtelwald "Wälen" (Heidelbeeren ) sammelten und drei Mädchen abends zu Hause verängstigt und verstört berichteten, sie hätten eine weiße Gestalt gesehen, ahnte noch niemand, dass diese Berichte so weit reichende Folgen haben würden. Die Kunde von den angeblichen Marienerscheinungen lockte innerhalb kurzer Zeit Tausende von Pilgern nach Marpingen . Über die Grenzen des deutschen Reiches hinaus berichteten Zeitungen in prägnanten Schlagzeilen aus dem 1600-Seelen-Dorf am Alsbach. Gerichtsprozesse folgten, und sogar der preußische Landtag beschäftigte sich mit den Vorgängen im nördlichen Saargebiet. Schon zehn Tage später, am 13. Juli 1876, marschierte eine Kompanie Gendarmen aus Saarlouis in Marpingen ein. Die Wirren des Kulturkampfes zwischen dem preußischen Staat und der Katholischen Kirche zeigten sich drastisch und hautnah in Marpingen . 140 Jahre sind seitdem vergangen, aber jährlich kommen immer noch Tausende von Pilgern nach Marpingen .
Zu den Ereignissen vor 140 Jahren informiert auch die Ausstellung "Marpingen das deutsche Lourdes - 140 Jahre Härtelwald", die im Kulturzentrum "Alte Mühle", Marpingen , Schafbrücke 7 sonntags von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden kann. Während der Woche ist die Ausstellung dienstags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet.
