Blieskastel. Seit dem Beginn des neuen Schuljahres 2010/2011 ist Christoph Kohl neuer Schulleiter des Blieskasteler Von-der-Leyen-Gymnasiums. Der Studiendirektor ist ein "echter Kaschtler Bub" und der dritte Schulleiter seit Bestehen des Gymnasiums am Schlossberg (Vorgänger waren Oskar Uth und Lutz Brede). Zwar hatten es die Spatzen schon lange von allen Blieskasteler Schuldächern gepfiffen, wer neuer Chef am Schlossberg werden sollte, offiziell wurde es aber erst am ersten Schultag verkündet. "Damit es die Lehrer nicht aus der Zeitung erfahren", wie mitgeteilt wurde. Jetzt haben sie den "Neuen" kennengelernt, und im Gespräch mit unserer Zeitung äußerte sich der Pädagoge über seine Pläne und Ideen. Wichtigste Frage zuerst: "Wird der neue Schulleiter, der über viele Jahre an der Gesamtschule tätig war, das Gymnasium so heimlich, still und leise auf Gesamtschule trimmen?". Spontanes Lachen und ein klares "Nein, auf keinen Fall, ich will das Gymnasium nicht mit Gesamtschul-Ideen infiltrieren", ist eine deutliche Aussage. Neue Ansätze einbringenWas allerdings nicht bedeutet, dass nicht doch einige pädagogisch sinnvolle Ansätze der Gesamtschule durchaus auch auf das Gymnasium übertragbar sind. Wobei man damit schon mitten im Thema ist. Christoph Kohl hat die Schule am Schlossberg als Schüler nur kurz besucht, bevor er aus familiären Gründen nach St. Wendel auf ein dortiges Gymnasium ging. Allerdings unterrichten noch heute Lehrer aus der damaligen Schülerzeit des heute 50-Jährigen am Blieskasteler Gymnasium. Zudem hatte Christoph Kohl selbst Kinder auf dem Gymnasium und war auch sehr oft in Konzerte des von-der-Leyen-Chores als Musiker mit eingebunden. Insofern ist er nicht ganz fremd, hat selbst den Wandel dieser Schulform miterlebt. "Die Probleme sind andere geworden, wir müssen viel stärker den sozialen und familiären Hintergrund der Schüler im Fokus haben." Er sieht viele Herausforderungen, etwa der Übergang von Schülern aus der Klasse zehn von anderen Schulformen, welcher oft nicht ganz so einfach vollzogen werden kann. Dem Studiendirektor, der in Lautzkirchen wohnt, liegt jeder einzelne Schüler am Herzen: "Ich möchte nur ungern Schüler verlieren", so sein pädagogisches Credo. Und hier folgen auch gleich pädagogische Überlegungen über den Sinn (oder Unsinn) des Wiederholens einer Klasse. Weitere wichtige Stichworte sind Öffnung der Schule nach außen, Intensivierung der Schulpartnerschaften oder allgemeine Überlegungen über das Gymnasium als Ganztagsschule. Wichtig sind dem neuen Schulleiter insgesamt die Schulentwicklung und die damit einhergehende Steigerung der Qualität. "Auch das Gymnasium muss sich öffnen für neue Unterrichtsformen", weiß der "Neue". Positiv bewertet er die Altersstruktur im Kollegium. Durchschnitt 43 JahreDer Altersdurchschnitt liegt bei 43 Jahren. Sehr lobend äußert er sich auch über das Engagement seiner neuen Kollegen, die sehr viele Informationen über die Sorgen und Nöte eines jeden einzelnen Schülers parat haben, um so in Krisensituationen zu intervenieren.

Zur PersonChristoph Kohl ist 50 Jahre alt. Nach dem Abitur in St. Wendel studierte er Musik und Geografie in Saarbrücken. Nach seinem Referendariat in Neunkirchen war er kurzzeitig am Arnold-Jannsen-Gymnasium in St. Wendel, später dann an der Gesamtschule Rastbachtal. Nach sieben Jahren Lehrtätigkeit an der Gesamtschule Gersheim, wo Kohl in der Schulleitung für die Organisation zuständig war, wechselte er 2007 erneut an die Gesamtschule Rastbachtal, wo er seither ständiger Vertreter des Schulleiters war. In seiner Freizeit widmet sich Kohl immer wieder der Musik, spielt in verschiedenen Bands und Orchestern. Am Blieskasteler Gymnasium werden 748 Schüler von 62 Lehrern unterrichtet. ers