Infotermin in Wallerfangen Karten zeigen, wo Überflutungen wahrscheinlich sind

Wallerfangen · Für die Gemeinde Wallerfangen entsteht ein Starkregenkonzept. Für Menschen aus Ihn, Rammelfangen und Leidingen gab es nun einen Infotermin – mit Tipps für den Notfall und einer Übersicht, wo in den Orten die Gefahr von Hochwasser besonders hoch ist.

Um auf Starkregenereignisse in Zukunft vorbereitet zu sein, lässt die Gemeinde Wallerfangen ein Konzept erstellen.

Um auf Starkregenereignisse in Zukunft vorbereitet zu sein, lässt die Gemeinde Wallerfangen ein Konzept erstellen.

Foto: dpa/Roberto Pfeil

Das Starkregenkonzept der Gemeinde Wallerfangen kommt voran. Nach zahlreichen Ortsbegehungen im gesamten Gemeindegebiet hat das mit der Konzepterstellung beauftragte Ingenieurbüro für Wasserbau und Wasserwirtschaft Hömme nun erste sogenannte Starkregengefahrenkarten vorgelegt, die zeigen, in welchen Bereichen mit Überflutungen zu rechnen ist.

Jetzt ist Bürgerbeteiligung gefragt, um die einzelnen Karten zu vervollständigen und einen Maßnahmenkatalog zu erstellen. Deshalb hatte Projektleiterin Caroline Liebscher die Bewohner der Ortsteile Ihn, Rammelfangen und Leidingen zu einem Bürgerforum ins Dorfgemeinschaftshaus Ihn eingeladen. Rund 50 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt. Veranstaltungen in den anderen Ortsteilen werden folgen.

Wie können Bürger sich vor Hochwasser schützen?

Effektiver Hochwasserschutz erfordert sowohl Maßnahmen der Kommunen als auch der einzelnen Anwohner. Caroline Liebscher stellte in ihrem Vortrag einige Maßnahmen vor, die Bürger treffen können, um sich vor Hochwasser zu schützen beziehungsweise Hochwasserfolgen zu minimieren. Zum Beispiel der Tipp, Gasheizungen in oberen Stockwerken zu installieren. Wichtig sei auch ein Sicherheitsschalter, mit dem der Strom in überflutungsgefährdeten Räumen abgeschaltet werden kann, und eine hochwassersichere Aufstellung von Heizöltanks. Gastanks sollten fest mit der Betonplatte verschraubt werden. Kleine, aber wirkungsvolle Maßnahmen sind oft Änderungen in der Nutzung des Grundstücks, beispielsweise keinen Rasenschnitt auf der Uferböschung lagern und Komposthaufen und Hühnerställe, die vom Hochwasser mitgerissen werden könnten, aus hochwassergefährdeten Bereichen entfernen, damit sie die Abflussgitter nicht verstopfen.

Hochwasser: Tipps für den Notfall

Und was tun im Notfall? „Auf keinen Fall in den Keller gehen“, warnt Caroline Liebscher. Denn das könne lebensgefährlich sein, weil die Türen durch den Wasserdruck blockiert werden könnten. Das zeigte sie auch in einem eindrucksvollen Video.

Grundsätzlich gelte: „Den Weg des Wassers so zu gestalten, dass es vom Haus wegfließt.“ Hier stellte sie mobile Lösungen ebenso vor wie auch permanente Maßnahmen und erläuterte zudem Fördermöglichkeiten für Umbaumaßnahmen. Wichtig sei aber: „Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn!“

Gefährdete Bereiche in Ihn, Rammelfangen und Leidingen

Anhand der bisher erstellten Karten zeigte Liebscher besonders gefährdete Bereiche in den drei Ortsteilen auf. In Ihn zum Beispiel das Gebiet am Ihner Bach und am Weinbach, also die Heiningerstraße und die Weinbachstraße, in Rammelfangen die Waldstraße, die Feldstraße und die Weingartstraße, in Leidingen wiederum der Bereich am Ihner Bach: Im Kurzath, in der Ihnerstaße und natürlich an der Mühle.

Ganz wichtig für die Arbeit des Spezialistenteams ist jetzt die Rückmeldung der Anwohner, die über vergangene Überschwemmungen berichten. „Sagen Sie uns, was wir uns noch anschauen sollten. Es ist wichtig, dass Sie mitmachen“, forderte Caroline Liebscher die Anwesenden auf. Denn nur mit Hilfe der Anwohner könnten die Karten vervollständigt werden.

Bürger aus Wallerfangen sollen Ereignisse melden

Dafür wurde eigens ein Internetportal eingerichtet. „Unter wallerfangen.starkregenkonzept.de können Sie uns vergangene Ereignisse melden. Am besten auch mit Fotos oder Videos, die Sie anhängen können“, forderte die Projektleiterin die Bürgerinnen und Bürger auf. „Jede Meldung wird aufgenommen und fließt in unsere Vorschläge ein“, stellte sie heraus.

Einige Stellen haben die Bürger bereits in der Veranstaltung benannt. Einige Besucher zeigten sich auch unzufrieden mit der Arbeit der Gemeinde. Vor allem der Weinbach sei außerhalb des Ortes voller Geröll und könne nicht abfließen.

Konkrete Vorschläge zur Hochwasservorsorge wird Caroline Liebscher den Bürgern nach Abschluss der Kartierungen und Analysen im Rahmen einer weiteren Veranstaltung vorstellen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort