Im 91. Lebensjahr ist Viktor Becker gestorben. Er gehörte zu den bekanntesten und verdienstvollsten Persönlichkeiten im Landkreis Saarlouis. Bis in das hohe Alter hinein bewahrte er eine hohe körperliche und geistige Frische. Dies war umso erstaunlicher, weil er mit 17 Jahren bereits zur Wehrmacht einberufen wurde, an der Ostfront eingesetzt und erst nach neunjähriger strapazenreicher russischer Kriegsgefangenschaft heimkehren konnte.

Der Vater, ein Bergmann, war im Zweiten Weltkrieg als Soldat gefallen. Die Mutter hatte drei Kinder zu versorgen. Der Rückhalt in der Familie und die Einbindung in die Dorfgemeinschaft waren für Viktor Becker prägende Elemente. Sehr früh engagierte er sich für die Menschen seiner Heimatgemeinde.

Von 1964 bis 1973 war der heutige CDU-Ehrenvorsitzende von Hülzweiler Mitglied des Gemeinderates der damals selbstständigen Gemeinde Hülzweiler , zeitweise zweiter ehrenamtlicher Beigeordneter. Nach der am 1.1.1974 in Kraft getretenen Gebiets- und Verwaltungsreform war er 15 Jahre Ortsvorsteher von Hülzweiler .

Vier Jahre lang wirkte er als Schöffe beim Landgericht Saarbrücken. 1987 war er Gründungsmitglied der Senioren-Union im Kreisverband Saarlouis und von 1990 bis 2014 Kreisvorsitzender. Außerdem war er Mitgründer und Mitglied in zahlreichen gemeinnützigen Vereinen und Verbänden, so auch als langjähriger Vorsitzender beim Verband der Heimkehrer, Kriegsgefangenen und vermissten Angehörigen. Für seine kommunalpolitischen Verdienste wurde ihm die Freiherr-vom-Stein-Medaille verliehen.

Mehrere Jahrzehnte war Viktor Becker bei der Kreissparkasse Saarlouis, zuletzt als Abteilungsleiter, beschäftigt. Zu den besonderen Verdiensten von ihm, der sein Leben in den Dienst der Mitmenschen stellte, gehörte auch die Versöhnung mit den früheren Kriegsgegnern. Hierfür wurde ihm die Konrad-Adenauer-Medaille verliehen.

Das Sterbeamt ist am Donnerstag, 24. September, 14.30 Uhr, in der Pfarrkirche St. Laurentius in Hülzweiler mit anschließender Beerdigung.