Großes Fest mit kleinen Bäumen

Saarwellingen · Seit 20 Jahren treffen sich die Mitglieder des Bonsai-Arbeitskreis-Saarwellingen regelmäßig, um über ihr Hobby zu fachsimpeln. Am Wochenende wird dieser Geburtstag gefeiert.

 Martin Müller (links) mit einer Mädchenkiefer und Ralph Jenal mit einem Fächerahorn hinter einem Lärchenwald. Foto: Ruppenthal

Martin Müller (links) mit einer Mädchenkiefer und Ralph Jenal mit einem Fächerahorn hinter einem Lärchenwald. Foto: Ruppenthal

Foto: Ruppenthal

Wer den wohl dahin gestellt hat, den Schwenker? Mitten in den Wald? Er sieht ja schon etwas mickrig, geradezu traurig aus, umgeben von den riesigen, majestätischen Lärchen. Noch riesiger wirken allerdings Martin Müller und Ralph Jenal, die von oben herab auf Lärchen und Schwenker schauen, und sich auch den Spaß mit dem Schwenker erlaubt haben. Dem winzigen Schwenker im Bonsai-Wald, den die begeisterten Bonsaianer Müller und Jenal gemeinsam mit den anderen Mitgliedern vom Bonsai-Arbeitskreis Saarwellingen gestaltet haben. "Es ist einfach beeindruckend, wenn man die großen Vertreter der Bäume in der Natur sieht und sie dann zu Hause mit den Miniaturen davon vergleicht", erklärt Jenal die Faszination Bonsai.

Eine Faszination, die viele begeistert, wenngleich, das wissen die beiden 54-Jährigen aus Erfahrung, die Faszination oft mit einer gewissen Scheu einhergeht. "Es gibt häufig die Angst, man könne schnell etwas an so einem zierlichen Bäumchen kaputtmachen", sagt Müller. Dies sei je nach Art des Baumes zwar nicht ganz unbegründet und jeder Schnitt müsse wohl überlegt sein, aber: "Wenn man etwa eine Lärche ausreichend mit Wasser versorgt, kann man sie fast nicht kaputtmachen", fügt Müller hinzu.

Vor 20 Jahren hat er mit anderen Bonsaianern den Arbeitskreis gegründet, der 16 Mitglieder aus dem Saarland hat. Am kommenden Wochenende wird dieser Geburtstag mit einer Sonderausstellung und allerlei Rahmenprogramm im Bonsai-Garten-Müller gefeiert.

Dann haben die Besucher Gelegenheit, mehr über die Miniatur-Bäume zu erfahren. Zum Beispiel, dass diese weder eine eigene Züchtung oder gar genetisch manipulierte Gewächse sind. "Das sind ganz normale Bäume , die in der Natur wachsen und durch Witterungseinflüsse oder Wildverbiss langsamer wachsen", erklärt Müller. Von der Ausgrabung bis zur Gestaltung in einer Bonsai-Schale könnten allerdings schon mal fünf Jahre vergehen, sagt Jenal. Daher verlange dieses Hobby schon eine gewisse Geduld. "Ungeduld wird bestraft. Die Gestaltung schädigt den Baum schon und muss daher behutsam erfolgen", betont er. Schädlich sei auch die falsche Erde, sagt Müller. "Humusknatsch", nennt er diese und rät zu Akadama-Erde. Solche und weitere Tipps geben die Bonsaianer auch ihren Besuchern am Wochenende.

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Auf einen BlickDas 20-jährige Bestehen des Arbeitskreises wird an diesem Wochenende im Bonsai-Garten-Müller, Jasminstraße 1, Saarwellingen gefeiert. Los geht's am Samstag um 10 Uhr mit einem Workshop. Am Sonntag ab 10 Uhr wird eine Baumbesprechung und ab 14 Uhr eine Gestaltung vorgeführt. An beiden Tagen gibt's von 10 bis 18 Uhr eine Sonderausstellung von Bäumen. prabonsai-arbeitskreis-saarwellingen.de

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