Stahl, Autos und Lebensqualität

Kreis Saarlouis · Das Nebeneinander von Natur und Industrie ist die Stärke des Landkreises Saarlouis. Das hält der Kreisreport 2014 der Arbeitskammer fest. Als Wirtschaftsmotor des Landes biete der Kreis seinen vielen Bewohnern gute Lebensbedingungen.

 Die Dillinger Hütte und die Ford-Werke Saarlouis sind zwei der größten Industriebetriebe an der Saar. Gemeinsam mit etlichen weiteren Unternehmen machen sie den Landkreis Saarlouis zum Wirtschaftsmotor des Saarlandes. Fotos: Rolf Ruppenthal

Die Dillinger Hütte und die Ford-Werke Saarlouis sind zwei der größten Industriebetriebe an der Saar. Gemeinsam mit etlichen weiteren Unternehmen machen sie den Landkreis Saarlouis zum Wirtschaftsmotor des Saarlandes. Fotos: Rolf Ruppenthal

Jeder Kreis hat seine Stärken. Im Landkreis Saarlouis liegen die Stärken ganz klar auf den weitläufigen Gewerbe- und Industrieflächen und gleichzeitig auf den Naturlandschaften. "Stahl, Autos und Lebensqualität" lautet die Quintessenz des Kreisreports 2014, den der Hauptgeschäftsführer der Arbeitskammer, Horst Backes, gestern vor rund 40 Vertretern der kommunalen Verwaltungen im Sitzungssaal des Landratsamtes vorstellte.

Der Landkreis Saarlouis gilt trotz Krise als Wirtschaftsmotor des Saarlandes. Mit den Ford-Werken und der Dillinger Hütte liegen zwei der drei größten Industriebetriebe an der Saar direkt nebeneinander. "Insgesamt werden im Kreis 17,8 Prozent des Saarländischen Bruttoinlandsproduktes erwirtschaftet", legte Backes dar. Zugleich offenbart sich an der Stelle aber auch eine Schwäche des Kreises: Die Region ist extrem abhängig von der Produktion und anfällig für Konjunkturschwankungen - wie die jüngste Krise bei der Dillinger Hütte zeigt.

Der Kreis Saarlouis, gerne auch als "Gemüsegarten des Saarlandes" bezeichnet, liegt mit seiner hohen Bevölkerungsdichte (427 Einwohner pro Quadratkilometer) über dem Landesdurchschnitt. Neben den großen Industrieflächen, wie zum Beispiel dem Lisdorfer Berg, ist er aber auch geprägt von viel Landwirtschaftsfläche und Wald, hält der Kreisreport fest. Die Industrie bietet Arbeitsplätze, Naturlandschaften und ländliche Siedlungen wiederum heben die Lebensqualität.

Zwar sind die 13 Kommunen im Kreis zum Teil dramatisch verschuldet, den Menschen geht es aber im Landesvergleich finanziell gut: Der Landkreis hat die höchsten Bruttolöhne und -gehälter pro Arbeitnehmer im Saarland.

Arbeitslosigkeit ist dennoch, wie in allen Kreisen, ein drängendes Thema: Gerade unter jungen Leuten lag diese mit 7,3 Prozent im Sommer 2013 erschreckend hoch, zudem hat jeder zweite Arbeitslose im Kreis keinen Berufsabschluss. "Hier könnte man Schwerpunkte setzen", regte Backes an. Der Jugendarbeitslosigkeit und dem drohenden Fachkräftemangel begegnet nun das ganzheitliche Förderprogramm "Startbahn 25" für jugendliche Hartz IV-Empfänger, das wie Landrat Patrik Lauer betonte, schon Erfolge zeigt. "Das halten wir für einen guten Ansatz, und der Kreis sollte das Programm auf jeden Fall weiterführen", kommentierte Backes. Um mehr Frauen in den Arbeitsmarkt zu bringen, läuft im Kreis zudem das bundesweite Modellprojekt "Regionales Bündnis für Chancengleichheit". > ausführlicher Bericht folgt

Der Kreisreport Saarlouis erscheint als Zusatzheft zur Zeitschrift "Der Arbeitnehmer". Außerdem sind die Ergebnisse für alle Kreise auch online einzusehen.

arbeitskammer.de

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