Kräutermarkt und Klosterbier in Tholey

Tholey. Mit der Gießkanne, die er im Kloster mit frischem Wasser gefüllt hatte, ging Herbert Petry, ein Mitarbeiter der Gärtnerei Empel aus Rieschweiler bei Zweibrücken, zu seinem grünen Stand zurück. "Die Kräuter in den kleinen Töpfen brauchen bei dieser Hitze ständig Wasser", erklärte er den Kunden

 Das Klosterfest in der Benediktiner Abtei in Tholey war richtig gut besucht. Foto: B & K

Das Klosterfest in der Benediktiner Abtei in Tholey war richtig gut besucht. Foto: B & K

Tholey. Mit der Gießkanne, die er im Kloster mit frischem Wasser gefüllt hatte, ging Herbert Petry, ein Mitarbeiter der Gärtnerei Empel aus Rieschweiler bei Zweibrücken, zu seinem grünen Stand zurück. "Die Kräuter in den kleinen Töpfen brauchen bei dieser Hitze ständig Wasser", erklärte er den Kunden. Über 50 Kräutersorten hatte er zum Kräutermarkt an der Abtei mitgebracht, von A wie Anis bis Z wie Zitronengras. "Unser Betrieb hat sich seit Jahren ganz auf Gewürzkräuter spezialisiert", ergänzte Petry.

Elisabeth Schmitt aus Neunkirchen zeigte an ihrem Stand, dass sie ihr Herz an die Wildkräuter aus dem Garten verloren hat. Bei ihr fanden die Besucher die ausgefallensten Pflanzen wie den Heilziest, die Wilde Malve und die Mariendistel. Wer solche Pflanzen nicht in ihrer ganzen Größe und Schönheit mitnehmen wollte, konnte sie auch als Samen kaufen. "Der Trend geht derzeit in Richtung Naturgarten", sagte die Kräuterfrau. "Wenn man die Wachstumsbedingungen und die Wirkung der Heilkräuter genau wissen will, dann braucht man allerdings entsprechende Literatur."

Neben Honig aus der Provence, Feigensenf und Himbeeressig gab es am Stand von Dirk Jochum aus Neuweiler auch Gelée Royale. "Erhöht die Widerstandskraft gegen körperliche und geistige Belastungen und beschleunigt die Heilung von Hautverletzungen", warb der Händler um Interessenten. Viele Sorten Tee und dicke, graue Gewürzsteine, die nach Basilikum, Schnittlauch, Thymian und Bärlauch dufteten, bot der Historische Verein zur Erforschung des Schaumberger Landes an.

Tombola für das Tholix

Auch eine Tombola gab es, bei der es nicht nur Präsente für die Gewinner gab, sondern auch Gewürztütchen für die Nietenzieher. Der achtjährige Jonas aus Dörsdorf zog zwar keinen Hauptgewinn, freute sich aber über das Adressbuch mit dem eingebauten Spiegel.

Adolf Spaniol erläuterte, wohin der Erlös des Standes fließt: "In die Restaurierung des Tholix. So wird der in mehrere Teile zerbrochene Reliefstein genannt, der vor Jahren bei archäologischen Grabungen gefunden wurde."

Mit Gewürzen hatte auch der Brotstand aus dem Saar-Pfalz-Kreis zu tun. In verschiedenen Formen präsentierte die Verkäuferin Gewürzbrote, in denen Fenchel, Koriander und Anis verbacken waren. "Wir verwenden aber nur saarländisches Biolandgetreide", versicherte sie. Aufmerksame Marktbummler entdeckten noch viele weitere Sachen, zum Beispiel pflanzliche Kneipp-Produkte, Gestecke, Wollprodukte, den Kräuter-Hexen-Trunk und das gute, alte Himbeerwasser, wie es Großmutter früher ihren Enkeln gab.

Hinter dem Lioba-Haus lief während des Kräutermarktes das Klosterfest, passend genau auf den Gedenktag des Ordensgründers Benedikt. Es hatte mit einer heiligen Messe am Morgen in der Abteikirche begonnen. Gemütlich saßen die Gäste unter Sonnenschirmen zusammen und ließen sich das kühle Andechser Klosterbier munden. Wer Interesse hatte, konnte sich durch die Klostergebäude oder den Kräutergarten führen lassen.

Christian Halm, der Vorsitzende des ausrichtenden Fördervereins der Abtei, fand es gut, dass die Gemeinde Tholey den Kräutermarkt mit dem Klosterfest zusammengelegt hatte. "Das passt gut zusammen. Wir wollen uns mit dem Fest bei den Menschen bedanken, die die Abtei das ganze Jahr über unterstützen", sagte der Vereinspräsident gegenüber der SZ. gtr

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