Hunderte wollten helfen

Fraulautern · 750 Menschen haben sich gestern Blut abnehmen lassen, um der an Knochenmarkkrebs erkrankten Leonarda Fanroth aus Fraulautern zu helfen. Ihr Sohn Thomas und die DKMS hatten die Aktion organisiert.

 Kleiner Pieks, große Hilfe: Daniela Forler nahm Elfi Bonsangue Blut ab. Foto: Thomas Seeber

Kleiner Pieks, große Hilfe: Daniela Forler nahm Elfi Bonsangue Blut ab. Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Der Aufruf hieß "Retter gesucht" - und hunderte Menschen sind ihm gestern ins Vereinshaus Fraulautern gefolgt. Bei der Typisierungsaktion "Hilfe für Leonarda und andere" kamen 750 Blutspenden zusammen - und fast 7000 Euro an Spendengeldern. Zur Aktion aufgerufen hatten Thomas Fanroth und die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS), um nach potenziellen Stammzellenspendern für die an Knochenmarkkrebs erkrankte Leonarda Fanroth (62) aus Fraulautern und andere Patienten zu suchen. Sie kann nur gesund werden, wenn sich bald ein Spender findet, dessen Blut genau zu ihrem passt (die SZ berichtete).

"Ich bin absolut überwältigt von den Leuten", sagte Thomas Fanroth (35), weil so viele kamen, um seiner Mutter zu helfen. "Das ist doch selbstverständlich" - das habe er zig Mal gehört. "Ich bin froh und dankbar." In sechs Stunden kamen über tausend Leute; darunter viele, die wegen ihres Alters gar nicht mehr in Frage kamen für eine Blutabnahme. Alle wollten irgendwie helfen, brachten Kuchen oder Geldspenden für die DKMS. 6700 Euro zählte Martin Kott von der DKMS am Ende. "Und es gab 750 Typisierungen. Das ist ein sehr gutes Ergebnis." Gerechnet habe man nur mit 500, da erst kürzlich eine ähnliche Aktion in Saarlouis lief. "Viele Menschen von hier waren also schon typisiert."

Von übertroffenen Erwartungen sprach auch Thomas Fanroth. "Zwischendurch kamen mir schon mal die Tränen", gestand der Sohn, der nun hofft, "dass wir einen Spender für meine Mutter gefunden haben". Klarheit gibt es in den kommenden Wochen.

Sehr bewegt sei auch seine Mutter gewesen. Wegen ihres Gesundheitszustands und des großen Andrangs habe die Familie ihr geraten, lieber zu Hause zu bleiben. "Sie wollte kommen. Aber das wäre doch zu viel gewesen." Per Telefon habe er ihr aber berichtet, was im Vereinshaus alles los sei. Von den rund 40 Helfern an den Blutspende-Tischen. Von den insgesamt fast 150 Freiwilligen, Freunden und Bekannten, in der Organisation. Und von allen, die "Retter" werden wollten - wie Familie Selzer aus Beckingen, die gleich zu fünft kam. "Wir wollten die Chance nutzen, helfen zu können." Das sei doch selbstverständlich.

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