Saarlouis Royals nehmen nach 14 Jahren Abschied

Saarlouis. Es ist ein Abschied, der sich abgezeichnet hat. Die Saarlouis Royals müssen in die Zweite Liga - nach 14 Jahren in der Basketball-Bundesliga der Damen. Ein Spieltag vor Ende stehen vier Siege und 17 Niederlagen auf ihrem Konto. Das Trainer-Gespann René Spandauw und Mariusz Dziurdzia musste die Mannschaft in dieser Saison fast komplett neu aufstellen

 Mit Beata (links) und Mariusz Dziurdzia, die auf unserem Archivfoto von 1998 mit ihrer Tochter Sandra den Basketball festhalten, kam der Erfolg zum TV Saarlouis. FOTO: ENGEL & SEEBER

Mit Beata (links) und Mariusz Dziurdzia, die auf unserem Archivfoto von 1998 mit ihrer Tochter Sandra den Basketball festhalten, kam der Erfolg zum TV Saarlouis. FOTO: ENGEL & SEEBER

Saarlouis. Es ist ein Abschied, der sich abgezeichnet hat. Die Saarlouis Royals müssen in die Zweite Liga - nach 14 Jahren in der Basketball-Bundesliga der Damen. Ein Spieltag vor Ende stehen vier Siege und 17 Niederlagen auf ihrem Konto.Das Trainer-Gespann René Spandauw und Mariusz Dziurdzia musste die Mannschaft in dieser Saison fast komplett neu aufstellen. Die halbe Mannschaft musste ersetzt werden, während der Runde kamen Verletzungen dazu. "Wenn man einmal im Abstiegsstrudel steckt, ist es unglaublich schwer", sagt Oliver Kraulich. Er war von Anfang an dabei, als es beim TV Saarlouis klein angefangen hat.

Die Erfolgsgeschichte nahm 1991 in der Oberliga Anlauf. "Als der Nachwuchs in Saarlouis da war und sich die Mannschaft langsam hoch kämpfte, brauchte man einen Trainer, der das alles weiterentwickelte", erzählt Kraulich. Hermann Paar war der einzige Trainer im Saarland, der die A-Lizenz hatte. Er übernahm beide Basketball-Mannschaften: die Herren und die Damen. Mit beiden war er erfolgreich. Der Erfolg hieß damals Dziurdzia. Die Profis Mariusz und Beata Dziurdzia kamen nach Saarlouis. "Das war für uns ein Glücksfall. Ohne sie gäbe es in Saarlouis keinen erstklassigen Basketball-Sport", sagt Kraulich. Mariusz Dziurdzia, heute Co-Trainer, spielte bei den Herren, seine Frau Beata bei den Damen.

Irgendwann kam man an einen Scheidepunkt. "Die Damen standen vor dem Sprung in die Bundesliga. Es wurde beschlossen, die Frauen-Mannschaft zu fördern", erklärt Kraulich. In der Saison 1997/1998 war es soweit: Paar hatte die Basketballerinnen des TV Saarlouis ganz nach oben in die Bundesliga geführt. "Das war unglaublich, dass im kleinen Saarlouis auf einmal Erstliga-Basketball gespielt wurde. Das war totale Begeisterung", erinnert sich Kraulich.

Die richtig großen Erfolge kamen später, unter Spandauw. Seit sieben Jahren ist der Niederländer jetzt in Saarlouis. Er hat die Royals geprägt. Sein Konzept, Talente aufzubauen, war jahrelang erfolgreich. Drei Pokalsiege (2008, 2009 und 2010), zwei Meistertitel (2009 und 2010) und der dritte Platz im Europapokal vor nicht einmal zwei Jahren. Die laufende Saison sollte ein Übergang werden, weil viele Leistungsträger den Verein verlassen haben. Dass es sportlich so bitter werden sollte, war nicht abzusehen.

Die Royals sind in den vergangenen 14 Jahren zwei Mal sportlich abgestiegen - und doch in Liga eins geblieben. Lizenzentzüge oder Rückzüge von Mannschaften machen so etwas möglich. Deshalb ist die Hoffnung auch diesmal groß. "So lange wir noch kein Spiel in der Zweiten Liga gespielt haben, habe ich die Hoffnung, dass wir in der Ersten Liga bleiben", sagt Kraulich. Vielleicht zieht eine andere Mannschaft zurück, oder die Liga wird erweitert. Fest steht: An diesem Samstag ist das letzte Saisonspiel. Die Royals erwarten um 17.30 Uhr Heli Donau-Ries. Danach heißt es Abschied nehmen - bis aus Weiteres. > Seite D 3: weiterer Berichtaub

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