Millionen für bessere vier Wände

Wenn man den Menschen etwas bietet, dann geht die Mehrheit mit", sagt Manfred Dörr (Foto: SZ), und: "Gute Wohnungen sind gut zu vermieten": Der 61-Jährige weiß, wovon er spricht. Er ist neben Christian Patzwahl (siehe Interview) Geschäftsführer der Immobiliengruppe Saarbrücken, zu der auch die Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft gehört

Wenn man den Menschen etwas bietet, dann geht die Mehrheit mit", sagt Manfred Dörr (Foto: SZ), und: "Gute Wohnungen sind gut zu vermieten": Der 61-Jährige weiß, wovon er spricht. Er ist neben Christian Patzwahl (siehe Interview) Geschäftsführer der Immobiliengruppe Saarbrücken, zu der auch die Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft gehört. Letztere vermietet rund 6700 Wohnungen (darunter etwa zehn Prozent mit öffentlicher Förderung) in mehr als 800 Wohnhäusern. Genau diese hat Dörr mit seinen Aussagen im Blick. Denn seit über zehn Jahren wird hier vielerorts saniert. Zehn bis zwölf Millionen Euro jährlich wurden in diverse Maßnahmen, vorrangig Generalsanierungen, investiert. Seit 2009 gibt es laut Dörr eine "Atempause" - "wobei nach wie vor vier Millionen Euro für Einzelsanierungen von Wohnungen jährlich zur Verfügung stehen." Man bereite für weitere Generalsanierungen Finanzkonzepte vor. Gemacht wird dies vor allem, "weil die Leute es verlangen", sagt Dörr. Der Wohnungsmarkt sei entspannt, die Interessenten suchten sich das Beste aus: "Da will natürlich keiner mehr Kohle schleppen oder ein Bad ohne Heizung haben." Was sich potenzielle Mieter wünschen, das will ihnen die Immobiliengruppe geben. Das hat nachhaltige Wirkung auf die Landeshauptstadt, betont Geschäftsführer Dörr: "Wir gestalten ganze Stadtteile." Und wie sich konkret die Optik verändert (hat), lässt sich zum Beispiel in St. Arnual auf dem Wackenberg, in Burbach (Fenner Straße, Pfaffenkopf- und Hochstraße) und in Alt-Saarbrücken im Wohngebiet Abtsdell/Moltkestraße und auf der Folsterhöhe anschauen. Oder auch in Malstatt. Hier wurden im so genannten Bülowviertel von 1998 bis heute 226 Wohnungen in 33 Gebäuden saniert, weitere Veränderungen sollen folgen: "Unter anderem wurden die Grundrisse angepasst, die Bäder vergrößert und erneuert, Balkone beziehungsweise Dachloggien installiert", erklärt Dörr. Dazu kamen Fassaden mit Wärmedämm-Verbundsystem, Gaszentralheizungen, neue Türen und Vordächer, neue Keller, ein neuer Anstrich und vieles mehr. Und wo früher Garagen und Straßen waren, gibt es jetzt Grünanlagen, dezente Abstellplätze, Möglichkeiten zum Spielen für Kinder. Neu ist hier auch das "Bülowhaus": In zwei umgebauten Häusern entstanden 13 Wohnungen für Senioren oder Menschen mit Mobilitätseinschränkungen.Bei Generalsanierungen, also den Arbeiten an ganzen Gebäuden wie im Bülowviertel, "entmietet" die Immobiliengruppe, was bedeutet: Ist ein gewisser Leerstand in dem veralteten Haus erreicht, werden den Bewohnern andere Wohnungen angeboten. Das habe immer reibungslos geklappt, so die Verantwortlichen, "dank der guten Zusammenarbeit mit den Saarbrücker Gemeinwesenprojekten". Die Mieter seien ihnen bis auf wenige Ausnahmen erhalten geblieben. Sind die Wohnungen in einem etwas besseren Zustand, werden sie einzelsaniert, sobald sie zur Neuvermietung stehen. Nach den Arbeiten bestehen kaum Probleme, Interessenten zu finden: Leerstände seien im generalsanierten Bereich marginal, sagt Dörr. Siehe Bülowhaus: Einzugstermin war am 1. Juli, alle Wohnungen waren Mitte August schon vermietet. Eine (auch einzel-) sanierte Wohnung steht im Durchschnitt drei Monate leer.Eine gänzlich überholte Wohnung bedeutet aber auch höhere Mieten. So lag der Mietpreis einer (frei finanzierten) 54-Quadratmeter-Wohnung in der Tauentzienstraße 6 im Bülowviertel früher bei 4,74 Euro, nach der Modernisierung bei 6,80 Euro pro Quadratmeter. Und was sagen die Mieter dazu? Die, heißt es, seien damit einverstanden - "was der Abschluss der Mietverträge zeigt". Die Immobiliengruppe verweist auch darauf, dass durch die Renovierung die Nebenkosten, vor allem in Sachen Energieversorgung, teils erheblich niedriger würden. So bleibe die Belastung überschaubar.

HintergrundDie Saarbrücker gemeinnützige Siedlungsgesellschaft (SGS), ein Unternehmen der Immobiliengruppe Saarbrücken, vermietet in Saarbrücken rund 6700 Wohnungen in mehr als 800 Wohnhäusern. Die SGS ist die größte Vermietungsgesellschaft im Saarland.Der Bestand war bis 2002 noch größer. Damals wurde damit begonnen, Wohnungen zu verkaufen. Insgesamt waren dies 1700. 1200 Wohnungen gingen an die Firma Mondura, 500 an Privatleute. Von diesen 500 Wohnungen waren rund 15 Prozent Verkäufe an Mieter der Gesellschaft. Laut Unternehmen sind keine weiteren Verkäufe geplant, die Verkaufserlöse dienten demnach "der Tilgung von Altschulden und der Stärkung der Investitionskraft im verbleibenden Gebäude- und Wohnungsbestand." Über die Höhe des Verkaufspreises gibt die Immobiliengruppe keine Auskunft. up

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