Fast 15 000 Menschen folgen ihm

Nalbach · Wie wird das Wetter morgen? Diese Frage beschäftigt die Menschen Tag für Tag. Einer, der sich mit verlässlichen Voraussagen beschäftigt, ist der 35-jährige Dominik Eder. Wir sind ihm (nicht nur) in Facebook gefolgt.

 Ein solcher Blitz zeigte sich in der Nacht zum Dienstag am Himmel über dem Saarland. Foto: daniel Bickelmann/Wetterstation-saar.de

Ein solcher Blitz zeigte sich in der Nacht zum Dienstag am Himmel über dem Saarland. Foto: daniel Bickelmann/Wetterstation-saar.de

Foto: daniel Bickelmann/Wetterstation-saar.de
 Dominik Eder mit seiner Wetterstation. Foto: Becker & Bredel

Dominik Eder mit seiner Wetterstation. Foto: Becker & Bredel

Foto: Becker & Bredel

Ein lautes Krachen und alles ist wach. Kräftig gedonnert und geblitzt hat es in der Nacht zum Dienstag und ein wenig geregnet, jedenfalls in unserer Region. Wie aber sah es im übrigen Saarland aus? Wer darüber bestens Bescheid weiß, ist Dominik Eder. Mit Azorenhochs und Tiefausläufern ist er auf Du und Du. Aufmerksam geworden sind wir auf ihn und sein Fachwissen durch Petra Pabst, die bei der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal beschäftigt ist. Sie lobte neulich noch seine Arbeit als Hobby-Meteorologe: "Ein Genuss, täglich seine Wettermeldungen zu lesen - ganz unabhängig vom Inhalt."

Knapp 15 000 Menschen folgen Eder mittlerweile auf Facebook, schicken Bilder, machen aufmerksam auf ungewöhnliche Wetterlagen und andere Highlights. Und schauen nach, was sich in naher Zukunft zusammenbraut. Denn kaum etwas ist wichtiger als das Wetter. Selbst Menschen, die sich fremd sind, bietet es genügend Gesprächsstoff.

Der 35-Jährige - geboren in Dudweiler, in Quierschied aufgewachsen, als Chemie-Techniker bei einem Göttelborner Unternehmen beschäftigt und heute in Nalbach zu Hause - war schon als Kind vom Thema Wetter fasziniert, wie er der SZ erzählt. Er gehöre noch zur ,,Wir waren immer draußen"-Generation, und so sei er schon relativ früh zum Wetterbeobachter geworden, habe eine eigene Methodik entwickelt, es zu deuten und damit zu leben. Schon vor vielen Jahren, sagt Eder, habe ihn das Zusammenspiel der einzelnen Faktoren so sehr interessiert, dass er Buch darüber führte. Und dann, mit 16, bekam er seine erste "Wetterstation" in Form von Thermometer, Hygrometer und Barometer auf einem Holzbrett, das seinem Geschmack ziemlich zuwiderlief. Aber egal, der Grundstein für professionelles Tun war damit gelegt. Als er am Umwelt-Campus in Birkenfeld studierte, fuhr Eder täglich einmal quer durchs Land, was ihm die Freiheit gab, überall Messungen durchführen zu können. Und heute existiert das Projekt Wetterstation-Saar mit einer unglaublichen Beteiligung. Gewachsen ist es im Laufe der Zeit und nicht einfach gegründet worden. "Durch zunehmendes Interesse an meinem Hobby haben immer mehr Freunde begonnen, mich zu unterstützen. Sie haben mir Fotos geschickt und mir berichtet, wie sich das Wetter an ihren Orten entwickelt", sagt der 35-Jährige. Und durch die Zunahme an internetfähigen Mobiltelefonen mit hochauflösenden Kameras "ist das Versenden und Empfangen von Informationen sehr einfach geworden". Die Wetterberichterstattung liefe mittlerweile in "Echtzeit". Vor allem Facebook mache da vieles möglich, was früher undenkbar war.

Oberstes Ziel des Nalbacher Wetterfrosches aber ist die "persönliche Betreuung" interessierter Saarländer. Denn obwohl das Bundesland nicht das größte sei, habe man nicht überall das gleiche Wetter zur gleichen Zeit. Und so berät Eder - mittlerweile mit Team - auch per Mail (info@wetterstation-saar.de) über zu Erwartendes in verschiedenen Regionen. Damit der Grill nicht weggepustet wird. Und das Brautpaar nicht im Regen steht.

Unwetter-Hotline: Telefon (0 68 38) 20 830 22

wetterstation-saar.de

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