Im Dienste der Heimatgeschichte

St. Arnual. In der Pionierzeit der Luftfahrt war St. Arnual der Nabel des Saarbrücker Flugverkehrs. Denn auf den Daarler Wiesen knatterten die Propellermaschinen. Die wichtigsten Zeugnisse dieser Zeit hütet heute der Heimatverein St. Arnual

St. Arnual. In der Pionierzeit der Luftfahrt war St. Arnual der Nabel des Saarbrücker Flugverkehrs. Denn auf den Daarler Wiesen knatterten die Propellermaschinen. Die wichtigsten Zeugnisse dieser Zeit hütet heute der Heimatverein St. Arnual. Gemälde und Fotografien zeigen, was sich damals auf dem Flugfeld abspielte - oder auch nicht, weil einmal wieder die Saar über die Ufer getreten war. Der Propeller unter der Decke im Heimatmuseum, wo der Verein seit zwölf Jahren zuhause ist, stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, wie der Vorsitzende Gunter Feneis berichtet. "Wenn man ganz genau hinschaut, sieht man sogar, dass er ein Durchschussloch hat", zeigt er. Die Nabe eines Propellers auf einem Sims im gleichen Raum zeugt von einem verunglückten Flugversuch. "Der ist zerbrochen, als die Maschine über dem Schlachthof abgestürzt ist", so Feneis. Stolz ist der Vorstand des Heimatvereins auch darauf, dass ein Oscar-Preisträger Ehrenmitglied des mit 270 Mitgliedern zweitstärksten St. Arnualer Vereines ist: Frederic Back, der 1924 in St. Arnual geboren wurde. "Der zweifache Oscar-Preisträger lebt seit 1948 in Kanada, hält aber noch regen Kontakt zu seinen saarländischen Verwandten und dem Heimatverein", sagt Feneis. Dem Verein hat der Filmemacher einige Originalzeichnungen aus seinen Filmen geschenkt, die im Museum zu bewundern sind. Ein weiteres Schmuckstück im Museum ist die Turmuhr der Stiftskirche. Die hat der Verein in Einzelteilen im dazu gehörenden Glasschrank bekommen. Das Team um Fritz Meyer hat sie wieder zusammengesetzt und neu angemalt. Jetzt ist sie wieder voll funktionstüchtig, und Ehrengäste des Heimatvereins dürfen sie schon einmal mit der Kurbel aufziehen und mit einem kleinen Schubs an das Pendel in Gang setzen. Das Haus in der Augustinerstraße, einen Steinwurf von der Stiftskirche entfernt, ist bereits fast ein halbes Jahrtausend alt. "Wir haben es als Ersatz für den abgerissenen Pferdestall bekommen, in dem wir vorher untergebracht waren", informiert Feneis. Im alten Gemäuer sind all die Schätze der Daarler Geschichte bestens aufgehoben. Denn die Mauern, sagt Feneis, sind 90 Zentimeter dick.

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