Die Magie der Trommeln

Walpershofen. Zwei echte Könner bewiesen am Samstagabend in der Walpershofer Köllertalhalle, dass ein Abend, der nur einer einzigen Instrumentengruppe gewidmet ist, äußerst unterhaltsam und abwechslungsreich sein kann

 In der Walpershofer Köllertalhalle präsentierten Hakim Ludin und Claudio Spieler (von links) ihr Programm "Magie der Trommeln". Die Zuhörer applaudierten frenetisch. Foto: Becker & Bredel

In der Walpershofer Köllertalhalle präsentierten Hakim Ludin und Claudio Spieler (von links) ihr Programm "Magie der Trommeln". Die Zuhörer applaudierten frenetisch. Foto: Becker & Bredel

Walpershofen. Zwei echte Könner bewiesen am Samstagabend in der Walpershofer Köllertalhalle, dass ein Abend, der nur einer einzigen Instrumentengruppe gewidmet ist, äußerst unterhaltsam und abwechslungsreich sein kann. Hakim Ludin und sein Meisterschüler Claudio Spieler gaben dem Publikum in der gut besuchten Halle einen ausführlichen und kurzweiligen Einblick in die Welt der Rhythmus- und Percussionsinstrumente. Zum Beispiel mit Rahmentrommeln, die so groß wie ein Pkw-Reifen sind.Zunächst rühren die beiden nur mit den Fingerspitzen auf den Trommelfellen und erzeugen so einen immer lauter werdendes, Spannung aufbauendes Grummeln. Dann nehmen sie leise den Takt auf, der sich wie ein roter Faden durch das Stück ziehen wird. Kaum hat das Ganze dann die Lautstärke einer Buschtrommelgruppe eines afrikanischen Dorfes angenommen, beginnen beide, abwechselnd Solo-Varianten einzubauen. Als die beiden hinter einen Tisch mit allerhand Schalen treten, spricht Ludin von der "Abteilung Kochstudio". Zutaten sind hier allerdings keine Gewürze, sondern verschiedene Geräusche. Und ehe das Publikum weiß, wie ihm geschieht, malen die beiden ein Klangbild, wie man es sonst nur im Kino mit Dolby-Surround-Sound erlebt. Zunächst beschreiben skurrile Geräusche eine Dschungelszene. Dann zoffen sich wilde Tiere, ehe das Ganze bei einer nächtlichen Trommelzeremonie der Eingeborenen endet.

Zum Abschluss gibt es vor der Pause Musik mit schwer zu spielenden Rasseln: Cabasas und Caxixis, garniert mit Ludins Beatboxing, also der Imitation weiterer Trommelgeräusche mit seiner Stimme. Nach der Pause wird es exotisch, Spieler und Ludin kombinieren eine Berinbau, das Hauptinstrument des brasilianischen Kampftanzes Copeira, mit einer Vasentrommel. Die größere Trommel eines Conga-Sets steht im Ursprungsland Kuba für die Frau, die schmalere für den Mann, erfahren die Zuhörer dann. "So entwickelt sich immer ein Gespräch zwischen Mann und Frau, und es wird nie langweilig", so Ludin. Mit Spieler an den kleineren Bongos spielt er zunächst einen Cha-Cha-Cha, der in die verschiedenen Stile der Rumba übergeht.

Weil die letzte Spielart eine sehr schnelle ist, weil sie aus den hitzigen Duellen zweier Rivalen stammt, entwickelt sich dabei ein sehr spektakuläres Finale, für das die beiden frenetischen Applaus bekommen.

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