Sascha Weber pokert erfolgreich

St Ingbert · Fast wäre er nicht angereist. Und fast hätte er die Verfolger nicht abgeschüttelt. Am Ende konnte sich aber doch mit Sascha Weber ein Saarländer über den Sieg beim St. Ingberter Mountainbike-Marathon freuen. Viel Lob gab es für den Veranstalter RSC.

 Der 27-jährige Sascha Weber setzte sich beim letzten Anstieg am Kahlenberg von seinen beiden Verfolgern ab und überquerte die Ziellinie im Betzental als Erster. Fotos: Thomas Wieck

Der 27-jährige Sascha Weber setzte sich beim letzten Anstieg am Kahlenberg von seinen beiden Verfolgern ab und überquerte die Ziellinie im Betzental als Erster. Fotos: Thomas Wieck

 Mountainbike heißt auch über Stock und Stein: Anette Griner, Dritte über die Langstrecke, fährt hier über einen Baumstamm.

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Pünktlich, als Sascha Weber am Sonntag beim 16. Bank-1-Saar-Mountainbike-Marathon des RSC St. Ingbert als Erster die Ziellinie überquerte, riss die Wolkendecke über dem Betzentalstadion auf. Es schien, als gratulierte auch Petrus dem 27-jährigen St. Wendeler, der die 82 Kilometer und 2200 Höhenmeter zuvor in einer Zeit von 3:08:54 Stunden zurückgelegt hatte. Der amtierende Vize-Europameister Weber, der für das neuseeländische Team CCT Champion System fährt, war als Mitfavorit in das Hauptrennen gestartet.

Sein Sieg stand bis kurz vor Schluss auf der Kippe. Erst am allerletzten Anstieg am Kahlenberg - mit einer Steigung von 20 Prozent einer der anspruchsvollsten - konnte Weber seine hartnäckigen Verfolger Matthias Pfrommer und Torsten Marx abhängen. Pfrommer wurde Zweiter (3:09:28), Marx Dritter (3:09:52). "Am letzten Anstieg haben wir alle drei ein bisschen gepokert, aber dann hab ich mir gedacht: Alles oder nichts", erzählte Weber gut gelaunt im Zieleinlauf. Pfrommer flachste: "Auf der zweiten Runde dachte ich schon, wir wären Sascha losgeworden, aber er ist halt nicht totzukriegen." Fast wäre der Sieger aber gar nicht gestartet. "Im Trainingslager in Frankreich hatten wir unheimlich schlechtes Wetter. Ich bin dann mitten in der Nacht trotzdem noch losgefahren", erklärte Weber.

Eine starke Leistung zeigte auch Sascha Schwindling. Der Lokalmatador vom Veranstalter RSC St. Ingbert kam einen Platz hinter dem niederländischen Meister Ramses Bekkenk als Achter ins Ziel (3:23:37). "Wer glaubt das Saarland ist flach, sollte mal hier mitfahren. Die 82 Kilometer in St. Ingbert sind härter als die 120 in Furtwangen", meinte Schwindling erschöpft. In Furtwangen findet am kommenden Wochenende die deutsche Meisterschaft statt. Die wurde im letzten Jahr Jahr noch in St. Ingbert ausgetragen. Dennoch war Hauptorganisator Jörg Grünbeck vom RSC hochzufrieden: "Es war in diesem Jahr zwar keine DM, wir hatten aber knapp 700 Teilnehmer, viele Gäste, und Stürze gab es auch kaum. Dass wir den MTB-Marathon jetzt zum 16. Mal stemmen konnten, ist schon eine Hausnummer. Es gibt im Südwesten kein Mountainbike-Rennen, das auf eine ähnliche Tradition zurückblicken kann. Darauf können wir stolz sein", meinte Grünbeck.

Über 250 Helfer, davon 70 vom RSC, hatten beim Kids-Race am Samstag und den Rennen über die verschiedenen Distanzen am Sonntag für einen reibungslosen Ablauf gesorgt. Lohn der Mühen war Lob von allen Seiten. "Das ist eines der besten Rennen in Deutschland. So viele Zuschauer gibt es sonst fast nirgends", sagte Benjamin Pfrommer, Zweiter über die Mitteldistanz (44 Kilometer). Und Ann-Kathrin Hellriegel, beim Hauptrennen die schnellste Frau, meinte: Der Marathon in St. Ingbert macht einfach super viel Spaß."> Ergebnisse siehe Sport in Zahlen

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