Diebstahl-Code spricht Radler an

Blieskastel · Wer sein Fahrrad liebt, der schiebt – das war gestern. Wem sein Zweirad im 21. Jahrhundert lieb und teuer ist, der lässt es codieren. Denn die einmalige Buchstaben- und Zahlenkombination macht Dieben das Leben schwer.

Peter Jung ist Rentner und fährt mit Begeisterung Fahrrad. Im Bliesgau, auf dem Bliestal-Freizeitweg; und jetzt auch weitere Strecken, seit er ein E-Bike (Fahrrad mit Batterieunterstützung) besitzt. "Bis zu 190 Kilometer kann man mit einer Akkuladung fahren", so Jung. Und so fährt er rund 1500 Kilometer pro Jahr mit seinem neuen E-Bike, das ihn über 2000 Euro gekostet hat. Damit sich der Fall eines eventuellen Diebstahls oder anderen Verlustes verringert, hat er nun das kostenlose Angebot der Blieskasteler Polizei angenommen und sein Fahrrad mit einer Codierung versehen lassen.

Vier Beamte der Blieskasteler Polizei waren in Höhe des Sonnenhofes am Bliestal-Freizeitweg in Blieskastel zu Gange und boten als Service interessierten Bürgern die kostenlose Fahrradcodierung an. Es war die zweite Aktion der Blieskasteler Polizei in diesem Jahr. In der Zeit von 11 bis 14 Uhr waren die Beamten damit beschäftigt, den Radfahrern mit der Codierung ein wenig Angst um ihr Radl zu nehmen.

Codieren bedeutet dabei, den Fahrradrahmen mit einer individuellen Buchstaben- und Zahlenkombination zu gravieren, anhand derer problemlos der rechtmäßige Eigentümer identifiziert werden kann, informierte Thomas Lang, der die Codierungen vorbereitete.

Der Code besteht zum Beispiel aus den Buchstaben HOM für den Saarpfalz-Kreis, einem Code für die Straße im Kreisgebiet und die Hausnummer und den Initialen der Besitzer. So ist ein verloren gegangenes oder gestohlenes Fahrrad immer wieder dem Besitzer zuzuordnen. Die Entfernung der Codierung ist nur unter schwerer Beschädigung des Fahrrades möglich. Ein Aufkleber zur Codierung weist auf diese Besonderheit hin: "Finger weg!", so der Hinweis auf die Codierung, und der Aufkleber zeigt dem möglichen Dieb an, dass er ein kaum verkäufliches Rad klaut oder bei einer polizeilichen Überprüfung jederzeit auffallen kann.

Auch der pensionierte Oberstudienrat Albert Fell hat sein Fahrrad gebracht. Er fährt sowohl in der Heimat wie auch im Urlaub gerne ausgedehnte Radtouren, und selbst wenn es kein teureres E-Bike ist, sein hochwertiges Tourenrad wollte er ebenfalls schützen. Und so nahm er das Angebot der Polizei gerne an. Schon eine halbe Stunde nach Beginn der Aktion waren 16 Räder codiert, die Fahrer kamen aus dem Stadtgebiet, dem Bliesgau und dem Mandelbachtal, aber auch aus St. Ingbert und Zweibrücken.

Die Besitzer werden im Computer der Polizei nicht erfasst, das Codierungssystem nach Kreis und Straße ist vollkommen ausreichend, und der Eigentümer kann jederzeit gefunden werden, so Laura Burkhard, die anhand der Angaben der Besitzer die jeweilige Codierung festlegte. Manfred Mailänder und Markus Staut hatten inzwischen die Räder aufgebockt und mit einer speziellen Einrichtung die Codierung in einen der Rahmen eingraviert. Die Beamten wurden für diese Tätigkeit eigens geschult.

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