Die Musikschule soll im ehemaligen Gefängnis Platz finden

St Ingbert · Nachdem die ehemalige JVA wieder leersteht, könnte sie schon bald für die städtischen Musikschule genutzt werden. Klare Botschaft im Kulturausschuss: Diese Pläne sind unabhängig von der benachbarten Baumwollspinnerei.

 Das ehemalige Gefängnis ist als neuer Standort für die Musikschule im Gespräch. Foto: P. Müller

Das ehemalige Gefängnis ist als neuer Standort für die Musikschule im Gespräch. Foto: P. Müller

Foto: P. Müller

Die räumliche Zukunft der städtischen Musikschule war am vergangenen Dienstag Thema in der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Kultur, Bildung und Soziales. Die Familien-Partei hatte es auf die Tagesordnung setzen lassen, weil sie befürchtete, dass ohne die Fertigstellung der Neuen Baumwollspinnerei auch das Projekt Musikschule im alten Gefängnis auf Eis gelegt ist. Habe es doch in einer Konzeption aus dem Jahr 2013/14 die Aussage gegeben, dass die Musikschule an einem Standort zentralisiert werden solle und mit Neuer Baumwollspinnerei (BWS) und Justizvollzugsanstalt geplant werde. Damals hieß es, dass es bei Umgestaltung der JVA auch Fördergelder gibt, die erst fließen, wenn die BWS bezugsfertig ist.

Da wohl auch in dieser Legislaturperiode nicht mit deren Fertigstellung zu rechnen sei, die Flüchtlinge mittlerweile aus der JVA ausgezogen seien und einige Zeit verging, stelle sich laut Familien-Partei erneut die Frage, welche Zeitschiene es zum "Transfer" der Musikschule gebe und ob überhaupt an den ursprünglichen Planungen festgehalten werde. Dass die Musikschule die Ludwigschule verlassen müsse, sei dabei ein nicht unerheblicher Fakt. "Will man die Musikschule wieder einmal irgendwo zwischenparken?", fragte Roland Körner, der Informationen zu einem zeitlichen Ablaufplan wünschte. Er wollte außerdem wissen, ob es sachlich-inhaltliche Gründe gebe, die gegen einen zeitnahen Umzug in die Alte Bahnhofstraße sprechen. Vom Geschäftsbereich Stadtentwicklung und Umwelt der Stadtverwaltung erging dazu die Stellungnahme, "dass an einer Konzentration der Musikschule am Standort ehemalige JVA unter Einbeziehung von Räumlichkeiten in der BWS weiterhin festgehalten werde". Dabei seien die zeitliche Umsetzung der hierfür erforderlichen Umbaumaßnahmen sowie die Finanzierung unabhängig von den terminlichen Rahmenbedingungen des Projektes BWS zu sehen, so dass die Baumaßnahme in der ehemaligen JVA auch vor Fertigstellung des benachbarten ehemaligen Industriegebäudes realisiert werden könne. Derzeit werde von einem Architekturbüro die Entwurfsplanung erarbeitet und nachdem die Belange des Brandschutzes und der Barrierefreiheit integriert seien, könne eine Abstimmung mit dem Landesdenkmalamt erfolgen.

Die Planung soll in der Sitzung des Ausschusses für Baumanagement am 29. März vorgestellt werden. Wie es in der Sitzungsvorlage hieß, können danach beim Fördergeber die entsprechenden Unterlagen zur Prüfung vorgelegt werden und unter der Annahme einer teilweise parallel erfolgenden Genehmigungs- und Ausführungsplanung sowie der Ausschreibung sei bei einer angenommenen Bauzeit von zehn Monaten mit einer Fertigstellung im 4. Quartal 2018 zu rechnen. "Die Musikschule hat einen hohen Stellenwert", sagte Oberbürgermeister Hans Wagner , der nun erreichen will, dass es "zügig losgeht".

Das würde die Musiklehrer und deren Schüler freuen, denn wie das Leitungsteam der Musikschule mitteilte, sei man mit den Raumnutzungsmöglichkeiten in der Ludwigschule stark eingeschränkt. Da die meisten Räume wegen der Statik nur von maximal fünf Personen genutzt werden dürften, seien allem Orchesterproben problematisch.

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