CDU: Musikschule soll schnell in die ehemalige JVA

St Ingbert · Die aktuell zurückgehende Zahl der Zuweisungen von Flüchtlingen schafft aus Sicht der CDU neue Möglichkeiten für das zu deren Unterbringung genutzte ehemalige Gefängnis: Dort, anstatt in der Ludwigschule, könnte die Musikschule ihren Platz finden.

 Da die Ludwigschule (links) sanierungsbedürftig ist, sollte die Musikschule aus Sicht der CDU von dort möglichst bald ins ehemalige Gefängnis umziehen. Fotos: Oliver Bergmann/Patricia Müller

Da die Ludwigschule (links) sanierungsbedürftig ist, sollte die Musikschule aus Sicht der CDU von dort möglichst bald ins ehemalige Gefängnis umziehen. Fotos: Oliver Bergmann/Patricia Müller

Die CDU-Stadtratsfraktion hat die St. Ingberter Stadtverwaltung zur Prüfung auf zügigen Umbau der ehemaligen JVA zur Nutzung durch die Musikschule, die zurzeit in der Ludwigschule untergebracht ist, aufgefordert. Wie sich im Rahmen der angedachten Umnutzung der Ludwigsschule für den Fachbereich Sozialwissenschaften der HTW des Saarlandes im vergangenen Jahr herausgestellt habe, existierten bei dem Gebäude statische Mängel in zum Teil nicht unerheblichem Maße, so die Fraktion in einer Mitteilung.

Einige Räume seien komplett gesperrt, andere wiederum mit Nutzlastbeschränkungen versehen. Die CDU-Stadtratsfraktion nehme die Bedenken vieler Eltern ernst, deren Kinder die Musikschule in der Ludwigschule besuchen. Diese hatten beanstandet, dass durch die Hinweise auf Nutzungsbeschränkungen in diesem Gebäude eine gewisse Unsicherheit darüber herrsche, ob und inwieweit ihre Kinder gefährdet seien. Daher fordert die CDU-Fraktion die Stadtverwaltung auf, die Ängste der Nutzer der Ludwigsschule aufzugreifen und den Sachverhalt der Nutzungsbeschränkungen insbesondere den Eltern der Musikschüler in einer Infoveranstaltung oder in persönlichen Gesprächen verständlich darzulegen.

Aktuell wird die ehemalige JVA übergangsweise zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt. Auch wenn der Zustrom an Flüchtlingen nach Verlautbarungen der Medien derzeit spürbar nachgelassen habe, sei sich die CDU bewusst, dass sich dies auch schnell wieder ändern könne. Dennoch sieht die CDU-Fraktion die Stadt in der Unterbringung von Flüchtlingen auch künftig gut gerüstet, zumal einige Potentiale noch nicht ausgeschöpft wurden sowie eine Reihe neuer Unterkünfte, aktuell das Katasteramt, absehbar bezugsfertig würden. Weiterhin stehen aus Sicht der CDU weitere Unterkünfte, die die JVA mittelfristig auch im wiederkehrenden Bedarfsfall ersetzen könnten, zur Verfügung.

Daher sollte das Gebäude der ehemaligen JVA nun schnellstmöglich seiner ursprünglich geplanten Nutzung als Musikschule zugeführt werden. Dann bestehe die Möglichkeit, die Ludwigsschule nutzungsunabhängig statisch zu ertüchtigen. "Die Musikschule könnte dann im Zusammenhang mit den vorgesehenen Räumen in der Baumwollspinnerei ihre pädagogische und organisatorische Arbeit zum Wohle der Kinder und Jugendlichen vorteilhafter gestalten; diese Maßnahme würde eine deutliche Verbesserung, insbesondere für die Abstimmung hinsichtlich der einzelnen Unterrichtsformen wie Elementare Musikpraxis in Großgruppen oder Orientierungsangeboten", meint die CDU-Sprecherin Kultur/Bildung Christa Strobel.

Die CDU fordert die Stadtverwaltung daher auf, diesbezügliche Planungen zügig aufzunehmen und erste Fakten in den kommenden Sitzungen der Ausschüsse für Kultur, Bildung und Soziales sowie Baumanagement mitzuteilen.

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