Ohne die Selbsthilfegruppen geht nichts

Homburg · Um den Gefahren des Alkohols zu entgehen, müssen Abhängige den harten Weg in die Abstinenz schaffen. Selbsthilfegruppen sind eine wichtige Stütze. Denn gemeinsam lassen sich Probleme besser angehen.

Wenn am 13. Juni die fünfte Nationale Aktionswoche Alkohol beginnt, sind Saarpfalz-Kreis und Caritas-Zentrum Saarpfalz unter dem Motto "Erfolgsgeschichte Abstinenz - Was nach dem Alkohol übrig bleibt" dabei. Andreas Heinz, Leiter des Caritaszentrums, hatte Vertreter des Kreises, der Selbsthilfegruppen und Kathrin Seebauer von der Betrieblichen Sozialberatung bei Bosch in Homburg an einen Tisch gebeten, um Absichten und Möglichkeiten der Aktionswoche vorzustellen.

"Wir sehen die Aktionswoche unter dem Aspekt der Prävention. Viele Menschen, die die Sucht überwunden haben, leben ein ganz anderes Leben", so Heinz. Der Grundgedanke, so Norbert Höchst vom Saarpfalz-Kreis, sei: Was ist mit jemandem, der Jahre lang in der Sucht drin war und dann vom Alkohol ablässt? Was dann auf jeden Fall anstehe, sind "sehr viele Veränderungen im privaten Bereich." Alle betonten mit Nachdruck die wichtige Rolle der Selbsthilfegruppen , von den Anonymen Alkoholikern über Al-Anon, Blaues Kreuz, Freundeskreis bis zum Kreuzbund. Einhellige Erfahrung der Gruppen, geäußert bei einem Treffen im Landratsamt: Abstinenz sei schwer, aber machbar. Der Besuch der Selbsthilfegruppe sei dabei das A und O. Der Besuch egal welcher Gruppe sei die Brücke in ein gesundes Leben. Kathrin Seebauer, erste Ansprechpartnerin bei Suchtproblematik für rund 5500 Bosch-Mitarbeiter in Homburg , nannte den Ansatz: Was passiert danach? "sehr interessant". Auch sie betonte: "Wir sind auf Selbsthilfegruppen und Suchtberatungsstellen ganz klar angewiesen."

Die Nationale Aktionswoche steht in diesem Jahr unter der Botschaft "Alkohol ? Weniger ist besser!" Ziele der Aktionswoche sind, heißt es in einer Mitteilung des Kreises, über Alkohol zu informieren und anzuregen, über den eigenen Umgang damit nachzudenken: Wieviel Alkohol trinke ich? Und was ist zuviel? Was kann ich tun, wenn ich weniger oder gar keinen Alkohol mehr trinken will?

Ganz klar ist den Beteiligten auch, dass Angehörige Alkoholkranker etwas für sich tun müssen. Dieter von den Anonymen Alkoholikern formuliert das so: "Es kann nicht sein, dass der Partner nach Hause kommt, und mir das Leben vorbeibringt. Ich muss es mir schon selber holen." Auch für Heinz ist es eine "wichtige Botschaft", dass Angehörige mit in den Blick genommen werden müssen. Der Umgang mit Alkohol habe sich bereits verändert: "Man denke nur an den Rosenmontag früher in Homburg ."

Welche Selbsthilfegruppe zu einem passt, wie häufig sie besucht wird und wie intensiv die Zusammenarbeit sein soll - diese Fragen kann nur jeder Einzelne für sich selbst herausfinden. Informationen und Links zu den im Saarpfalz-Kreis tätigen Alkohol-Selbsthilfegruppen gibt's auf der Internetseite des Saarpfalz-Kreises unter http:www.saarpfalzkreis.de/buergerservice/themen_und_projekte/8044.htm oder telefonisch unter (0 68 41) 104 82 20 bei Norbert Höchst.

< Weiterer Bericht folgt

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Auf einen BlickDie fünfte Nationale Aktionswoche Alkohol findet vom 13. bis 21. Juni statt. Im Rahmen der Woche bietet das Caritas-Zentrum Saarpfalz Homburg eine Telefonaktion an, bei der sich Betroffene informieren können: Sie läuft am kommenden Dienstag, 16. Juni, von 13 bis 17 Uhr. Interessierte erreichen das Caritas-Zentrum unter Tel. (0 68 41) 93 48 50. rs

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